Gruppenfoto ISCN Event SCCON
Vorstellung der internationalen Leitlinien zu menschenzentrierten Smart Cities auf der Smart Country Convention 2024 (SCCON): Die Leitlinien enthalten konkrete Handlungsempfehlungen und Aktivtäten für Städte, aber auch für andere Smart-City-Akteure wie Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen. DLR / Reinaldo Coddou

ISCN-Event auf der SCCON24: Austausch zu UN-Habitats International Guidelines on People-Centred Smart Cities

Das International Smart Cities Netzwerk (ISCN) veranstaltete auf der Smart Country Convention (SCCON) 2024 in Berlin ein Side-Event zum aktuellen Prozess der Erstellung internationaler Richtlinien von UN-Habitat für menschenzentrierte Smart Cities. Der Austausch lud kommunale Vertreter ein, ihre Bemühungen bei der Entwicklung ihrer Städte und Dörfer zu Smart Cities im Lichte der UN-Habitat Smart City Guidelines zu bewerten.

17.10.2024

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Open Online Consultation

Die offene Online-Konsultation für die International Guidelines on People-Centred Smart Cities ist bis 17. November zur Kommentierung von Stakeholdern geöffnet und kann hier aufgerufen werden: 

International Guidelines on People-Centred Smart Cities: Open Online consultation

UN-Habitat entwickelt gegenwärtig Richtlinien für menschenzentrierte Smart Cities. Siesollen einen globalen, nicht-bindenden Orientierungsrahmen setzen, der die Entwicklung nationaler und lokaler Smart-City-Regelungen, -Pläne und -Strategien anleitet. Dadurch wird sichergestellt, dass digitale urbane Infrastrukturen und Daten dazu beitragen, Städte und menschliche Siedlungen nachhaltig, inklusiv und wohlhabend zu machen und die Menschenrechte zu respektieren.

Vor diesem Hintergrund veranstaltete das International Smart Cities Network (ISCN) auf der Smart Country Convention 2024 in Berlin eine Veranstaltung, bei der Vertreter aus verschiedenen Governance-Ebenen, insbesondere aus den Kommunen, Ideen, Visionen und praktische Perspektiven zu der bisherigen Entwurfsfassung der Guidelines beigeben konnten und in Austausch traten.


Renate Mitterhuber, Leiterin des Referats Smarte Städte und Regionen im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hob in ihren Grußworten den Bedarf für global anwendbare Strategien zur Entwicklung und Gestaltung der Digitalisierung in Städten, Gemeinden und Regionen hervor.

Im Kontext von Smart Cities und Stadtentwicklungspolitik konzentriert sich UN-Habitat auf die Nutzung von Technologie, Daten und Innovation, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Milou Jansen, die Projektkoordinatorin für die internationalen Leitlinien für menschenorientierte Smart Cities bei UN-Habitat, gab den Zuhörern Einblicke in den aktuellen Prozess zur Erstellung der Guidelines, sowie angehängte Prozesse. Das Hauptziel der Leitlinien ist es, das Potenzial der städtischen Digitalisierung in die richtige Richtung zu lenken, um das Wohlbefinden und die Lebensgrundlagen der Menschen zu unterstützen. Sie sprach auch die Bedeutung der Konsultation von Experten aus verschiedenen Ländern und Städten an und lud die Zuhörer ein, sich an dem Konsultationsprozess zu beteiligen, der derzeit bis Mitte November 2024 läuft (siehe Link oben). Die Leitlinien werden im ersten Quartal 2025 fertiggestellt und veröffentlicht.

Presentation on UN-Habitat process for Guidelines on People-Centred Smart Cities

Erscheinungsjahr 2024

at the exchange on UN-Habitat’s International Guidelines on People-Centred Smart Cities

Karen Laßmann, Leiterin des Bereichs Smart City in der Senatskanzlei Berlin, teilte ihre Perspektive als Mitglied des UN-Habitat Expertengremiums und präsentierte den besonderen Beteiligungsprozess der zu Berlins Smart-City-Strategie Gemeinsam Digital: Berlin führte. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, die Bürger in den Mittelpunkt der Smart-City-Entwicklung zu stellen. Daher lag ein Schwerpunkt des Prozesses darin, neben anderen Interessengruppen wie der Wissenschaft, der organisierten Zivilgesellschaft, der Verwaltung und dem Privatsektor auch die nicht organisierten Bürger, die so genannten stillen Gruppen, in den Prozess einzubeziehen. Sie sprach auch über die Notwendigkeit von Verbesserungen und Innovationen in der öffentlichen Verwaltung, zum Beispiel bei der Kommunikation zwischen verschiedenen Regierungsebenen, der abteilungs- und ebenenübergreifenden Arbeit und der Entwicklung von Prototypen.

Nach den Beiträgen der UN-Habitat-Experten tauschten die Vertreter der Kommunen ihre Ansichten zu bestimmten Schwerpunktbereichen der Leitlinien aus. Die ISCN- und #connectedinEurope-Partnerstädte Arnsberg (DE), Arezzo (IT) und Hamm (DE) reflektierten über die mögliche Umsetzung der Leitlinien auf lokaler Ebene in den Bereichen Umwelt, digitale Kompetenz und Partizipation.

at the exchange on UN-Habitat’s International Guidelines on People-Centred Smart Cities

Anna Sophie Herken, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, zeichnete in ihren Schlussworten Deutschlands Ansatz in der internationalen Zusammenarbeit nach und unterstrich die Bedeutung europäischer und globaler Koordination. Sie betonte die Relevanz von Smart Cities in Bezug auf das schiere Markt- und Investitionsvolumen, aber auch als konkreten Hebel für die nachhaltige und inklusive Entwicklung von Städten. In einem anschaulichen Beispiel zeigte sie das Potenzial digitaler Technologien auf: 9 von 10 Bürgermeistern in Städten auf der ganzen Welt äußern die Absicht, sich mit KI zu beschäftigen, aber nur 2 Prozent können es gegenwärtig real umsetzen. Die Nutzung von Technologien wie KI ist für die ressourceneffiziente Entwicklung unserer Städte notwendig, gleichsam müssen die Modelle stets inklusiv und diskriminierungsfrei bleiben. Die Gestaltung von auf den Menschen ausgerichteten Politiken auf lokaler Ebene und deren Skalierung ist auch eine der obersten Prioritäten der GIZ und daher gut mit den Zielen von UN-Habitat und seinem Richtlinienprozess abgestimmt.

at the Exchange on UN-Habitat’s International Guidelines on People-Centred Smart Cities