- Status: Abgeschlossen
- Laufzeit: Juni 2023 bis Juli 2024
- Programm: Modellprojekte Smart Cities
Im Rahmen der Studie wurde ein Dossier zu den Erfolgsfaktoren, Hemmnissen und Betreibermodellen für die Skalierbarkeit kommunal getriebener Smart-City-Maßnahmen erstellt. Zusätzlich wurde eine digitale Roadmap entwickelt, die Kommunen bei der Verstetigung und dem breiten Transfer innovativer, digitaler Lösungen unterstützt. Daraus wurden zudem Handlungsempfehlungen abgeleitet, um förderliche Rahmenbedingungen für Smart-City-Strategien zu schaffen.
Ausgangslage
Der Begriff „Skalierung“ wird häufig unterschiedlich interpretiert. Diese Studie versteht Skalierung als proaktiven Prozess, der über die reine Diffusion innovativer, digitaler Lösungen hinausgeht. Im Fokus steht die Übertragung erfolgreicher Smart-City-Lösungen von kommunalen Pilotprojekten auf andere Kommunen. Die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion über Start-ups bietet einen wichtigen Ausgangspunkt, wobei Erfolgsfaktoren wie Skaleneffekte, Finanzierung und Marketingstrategien untersucht wurden. Dabei wurden politisch-wirtschaftliche Ziele berücksichtigt, um die nachhaltige Anwendung auf kommunaler Ebene zu fördern.
Ziel
Die Studie verfolgte das Ziel, Kriterien für die Verstetigung und den erfolgreichen Transfer von Smart-City-Lösungen zu identifizieren. Auf Basis dieser Anforderung wurde eine praxisorientierte Roadmap mit 76 Kriterien entwickelt, die Smart-City-Projekte entlang der Entwicklungsphasen unterstützt. Zudem bietet das Dossier Handlungsempfehlungen für förderliche Rahmenbedingungen und trägt zur wissenschaftlichen Diskussion über die Skalierbarkeit digitaler Lösungen bei.
Auftragnehmer des Forschungsprojekts waren RSUP Rabe Strategic Urban Planning, KWB Kompetenzzentrum Wasser Berlin gemeinnützige GmbH (Berlin), das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Stuttgart) sowie Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE (Kaiserslautern) als Teil des Forschungsclusters der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS).
Konzept
Das Konzept der Studie basierte auf drei zentralen Schritten: Eine Literaturanalyse untersuchte organisatorische, wirtschaftliche und rechtliche Faktoren für die Verstetigung und Skalierbarkeit von Smart-City-Lösungen. Ein Multi-Stakeholder-Workshop brachte Expertinnen und Experten zusammen, um Erfolgsfaktoren und Hemmnisse zu validieren und Mechanismen für den überkommunalen Transfer zu erarbeiten. Die Ergebnisse mündeten schließlich in einer praxisnahen Roadmap, die Kommunen konkrete Schritte zur nachhaltigen Umsetzung und Übertragung innovativer digitaler Lösungen bietet.
Ergebnisse
1. Mehrwert kontinuierlich entlang der Entwicklungsphasen qualifizieren und quantifizieren
1. Mehrwert kontinuierlich entlang der Entwicklungsphasen qualifizieren und quantifizieren
Es ist von entscheidender Bedeutung, bereits in der frühen Phase des Entwicklungsprozesses den konkreten Mehrwert einer Smart-City-Lösung für die Erbringung kommunaler Aufgaben zu identifizieren und ihn im Verlauf des Prozesses kontinuierlich zu verfolgen.
2. Inkrementelle Entwicklung für Verstetigung und Transfer: Operative Kosten vor Investitionskosten
2. Inkrementelle Entwicklung für Verstetigung und Transfer: Operative Kosten vor Investitionskosten
Der Weg zur Verstetigung oder zum Transfer digitaler Systeme folgt intrinsisch einer inkrementellen und iterativen Entwicklungslogik. Diese Logik gilt von der ursprünglichen Entwicklung bis hin zum erfolgreichen Regelbetrieb oder einem Exit.
3. Unternehmerische Systematik: Optimale Ressourcen zum passenden Zeitpunkt
3. Unternehmerische Systematik: Optimale Ressourcen zum passenden Zeitpunkt
Digitale Lösungen manifestieren sich nicht als abgeschlossene Projekte, sondern erfordern eine kontinuierliche inhaltliche und technische Weiterentwicklung. Diese Notwendigkeit unterstreicht die Bedeutung einer unternehmerischen Systematik von Beginn an, um die adäquaten Ressourcen zum geeigneten Zeitpunkt bereitzustellen.
4. Wagniskapital-Strategie
4. Wagniskapital-Strategie
Ähnlich dem Venture-Capital-Prinzip in der Privatwirtschaft sind das schrittweise Überzeugen der Entscheidungsträgerinnen und -träger und Haushaltsverantwortlichen sowie die Anwendung einer inkrementellen Finanzierung für digitale Lösungen von entscheidender Bedeutung. Diese Herangehensweisen fördern eine erhöhte Entwicklungsdynamik und Effizienz, erfordern jedoch flexible Budgetverfügbarkeit.
5. Auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Wagnis erfordert eine neue Fehlerkultur
5. Auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Wagnis erfordert eine neue Fehlerkultur
Eine inkrementelle, ergebnisoffenere Entwicklung von digitalen Systemen bedingt eine neue Fehlerkultur. Die Rechenschaftslegung durch transparente „Proof of Value“ oder „Proof of Concept“ ist besonders im kommunalen Kontext entscheidend, um dennoch einen verantwortungsvollen Ressourceneinsatz zu gewährleisten.
6. Exit-Strategie: Weg zum Erfolg oder Minimierung des Ausfallrisikos
6. Exit-Strategie: Weg zum Erfolg oder Minimierung des Ausfallrisikos
Eine effektive Exit-Strategie ist entscheidend für den Erfolg oder die Minimierung des Ausfallrisikos von Smart-City-Lösungen in Kommunen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass die Entwicklerkommune ihre eigenen Fähigkeiten, Ressourcen und Grenzen frühzeitig erkennt. Dies hilft bei der Entscheidung, gegebenenfalls externe Partner zum optimalen Zeitpunkt einzubinden oder die Verantwortung für die Lösung rechtzeitig auf andere zu übertragen, beispielsweise auf eine interkommunale Entwicklungsinitiative.
7. Harmonisierte Entwicklung: Integration digitaler Entwicklungslogik in kommunale Entscheidungsprozesse
7. Harmonisierte Entwicklung: Integration digitaler Entwicklungslogik in kommunale Entscheidungsprozesse
Die Entwicklungslogik digitaler Smart-City-Lösungen muss frühzeitig und systematisch in herkömmliche kommunale Entscheidungsfindungen eingefügt werden, um diese unterschiedlichen Entwicklungslogiken erfolgreich zu synchronisieren.