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Die Frage, wie gut es gelingt, erzielte Wirkungen in Verwaltung und Stadtgesellschaft zu dokumentieren und zu kommunizieren, wird entscheidend für die Akzeptanz und den Erfolg der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) sein. Zu diesem Schluss kommt ein jetzt veröffentlichter Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Gegenstand der Publikation sind die Erfahrungen der ersten 13 von inzwischen 73 MPSC, die seit 2019 durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) gefördert werden. Das BBSR hat dafür unter anderem Monitoringberichte ausgewertet sowie begleitende Interviews geführt.
Ziel der Auswertung war es, einen Zwischenstand der Entwicklung und Umsetzung von Smart-City-Strategien in den MPSC im ersten Förderjahr zu dokumentieren. Betrachtet wurden unter anderem Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Verwaltungsorganisation, die Teilhabe an Strategieprozessen, der Datengenerierung und -verwertung, aber auch die angesetzten Maßnahmen in den Handlungsfeldern Mobilität, Energie, Gesundheit und Tourismus.
In der ersten Staffel der Modellprojekte Smart Cities werden insbesondere kleinere und mittlere Kommunen und Landkreise gefördert, die – von wenigen Ausnahmen abgesehen – zu Beginn der Förderung noch nicht als Vorreiter der Digitalisierung in Städten und Gemeinden galten. So ist es wenig verwunderlich, dass das erste Projektjahr vor allem unter dem Zeichen des Aufbaus von Projektstrukturen stand. Doch egal ob die Projekte bereits Smart-City-Erfahrungen hatten oder Einsteiger waren: Fast überall wurden bereits parallel zur Konzeptentwicklung erste Umsetzungsmaßnahmen entwickelt und teilweise bereits eingeführt.
Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen beeinflussten die Entwicklungen in den MPSC der ersten Staffel maßgeblich. Insbesondere die beiden Lockdowns führten bei den Modellprojekten mit Fokus auf einer starken Beteiligung der Zivilgesellschaft teilweise zu Verzögerungen bzw. einer thematischen Umorientierung. Für die ‚innere‘ Akzeptanz der Digitalisierungsprojekte in der Verwaltung hingegen, so ein Befund der Auswertung, habe die Pandemie wie ein Katalysator gewirkt und auch Prozesse beschleunigt.
Tragendes Narrativ als Erfolgsfaktor
In den Modellprojekten der ersten Staffel wird laut der Studie zudem deutlich, dass neben vielen
anderen Faktoren ein zentrales Qualitäts- und Erfolgskriterium darin besteht, ein tragendes „Narrativ der Transformation“ – also eine übergreifende Vision ihres Smart-City-Projekts – zu entwickeln. Mit „tragend“ ist gemeint, dass dieses Narrativ nicht nur als loser Referenzrahmen für das Smart-City-Projekt formuliert wird, sondern dass es sowohl organisatorisch als auch inhaltlich mit Leben gefüllt wird und mit weiteren Rahmen und Fachkonzepten (z.B. zu Mobilität oder Klimaschutz abgeglichen wird.
Insgesamt liefern die in dem Bericht zusammengefassten Erfahrungen und Lessons Learned der ersten MPSC-Staffel wertvolle Hinweise für andere Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Smart City. Die Studie enthält darüber hinaus erste Elemente und Hinweise für das laufende Monitoring, welches eine zentrale Aufgabe der neuen Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities ist. Mithilfe des Monitorings sollen die MPSC künftig jederzeit einen Überblick der Projektfortschritte erhalten. Die MPSC können auf dieser Grundlage, mit Unterstützung der KTS, voneinander und miteinander lernen sowie Übertragbarkeitspotenziale frühzeitig erkennen.
Weitere Publikationen und Forschungsprojekte finden Sie im Bereich Forschung.