Drei Personen stehen um einen Aktivitätentisch herum. Die vierte Person sitzt im Rollstuhl vor dem Aktivitätentisch.
Kreisverwaltung Kusel

Landkreis Kusel: Aktivitätentische für kulturelle und soziale Teilhabe

Eine smarte Region will all ihre Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden und teilhaben lassen. Dabei dürfen vor allem auch die Älteren nicht vergessen werden. Wie das gelingen kann, zeigt der Landkreis Kusel.

10.04.2024

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Als eines seiner Starterprojekte im Rahmen der Förderung als Modellprojekt Smart Cities hat der Landkreis Kusel das Projekt „Kulturelle Teilhabe in Wohneinrichtungen“ ins Leben gerufen. Hier werden Bewohnerinnen und Bewohner von Wohneinrichtungen, insbesondere Seniorinnen und Senioren am Kultur- und Veranstaltungsleben im Landkreis beteiligt. 

Kusel nutzt unterschiedliche digitale Medien und Techniken, wie Livestreaming, und macht Digitalisierung erlebbar. Seit Herbst 2023 sind dafür auch überdimensionale Tablets – sogenannte Aktivitätentische – in zwölf Seniorenheimen, einer Lebenshilfe und einer Sozialstation im Landkreis im Einsatz. Die sind allerdings nicht nur zum Spielen gedacht. Vielmehr erweitern sie die Möglichkeiten zur kulturellen und sozialen Teilhabe, indem sie spezifisch für den Landkreis entwickelte Module bereitstellen. 

„Inklusion bedeutet auch, bereits Vorhandenes an Bedürfnisse anzupassen und dann breitflächig zu verteilen.“
- Kira Keßler, Chief Digital Officer 

 

Streaming/ Viewing des Gospelkonzerts in Waldmohr in einer Wohneinrichtung für ältere Menschen.
Streaming des Gospelkonzerts in Waldmohr. Kreisverwaltung Kusel

Dank der Größe und Höhenverstellbarkeit können mehrere Personen gleichzeitig einen Aktivitätentisch nutzen. Nutzende können den Sehenswürdigkeiten der Region einen digitalen Besuch abstatten, bei einem landkreisspezifischen Ort- und Städtequizz rätseln oder miteinander Schach spielen. Und da inklusive Teilhabe ein zentrales Thema des Projekts ist, wurden die vom Landkreis entwickelten Module gemeinsam und in Absprache mit den Einrichtungen entwickelt und auf die Bedürfnisse der Anwohnenden angepasst.

Auch wenn die Resonanz anfangs etwas zurückhaltend ausgefallen sei, berichtet CDO Kira Keßler, lohne es sich, „dran zu bleiben“. Schließlich sei nach einer gewissen Zeit der Mehrwert immer greifbarer geworden und mittlerweile zeigten alle Beteiligten eine große Begeisterung für die Tische. Auch die flächendeckende Einbindung von vierzehn Einrichtungen direkt zu Projektbeginn, erwies sich als sinnvoll. Zum einen, weil sich Bewohnerinnen und Bewohner auch aus unterschiedlichen Einrichtungen vernetzen und austauschen können, zum anderen, weil somit Arbeitsprozesse weniger verzögert ablaufen konnten. 

Das Feedback ist deutlich: Die Aktivitätentische tragen zu einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl bei. Die Menschen, die sie nutzen, freuen sich sowohl über die Möglichkeiten selbst als auch über die ihnen zu Teil werdende Aufmerksamkeit. Daher gibt es gibt Pläne und Ideen für weitere Ausweitungen des Projekts, beispielsweise das Streaming von kulturellen Veranstaltungen auch für private Haushalte anzubieten. Oder Robotik auszutesten, um festzustellen, ob dadurch die Pflegekräfte und Anwohnenden entlastet werden könnten.