QRCodeWuerfel_Detmold
Detmold

Neue Zugänge zu Detmold: QR-Codes im Stadtraum

Mit „QR-Codes im Stadtraum” verbinden sich in Detmold auf einfach replizierbare Art und Weise der physische Stadtraum mit der digitalen Beteiligung und Informationsversorgung von Bürgerinnen und Bürgern. Das gelingt ganz leicht und mit bereits bestehenden digitalen Mitteln.

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Sitzen und sich beteiligen – das geht! Mit den QR-Code-Würfeln der Stadt Detmold. Hierbei handelt es sich um Sitzwürfel, die als Werbemittel in Innenräumen öffentlicher Gebäude sowie im Stadtraum einsetzbar sind, um auf Bürgerbeteiligungen, Veranstaltungen und Informationen hinzuweisen. In interkommunaler Zusammenarbeit haben Detmold und seine Nachbarstadt Horn-Bad Meinberg diese Maßnahme entwickelt. Auch andere Kommunen im Kreis Lippe können die insgesamt 12 Würfel als Leihgabe nutzen.  

Die QR-Codes auf den Würfeln führen entweder direkt zur kommunalen Beteiligungsplattform – in Detmold Consul – oder per Link zu Veranstaltungen und weiterführenden Informationen. Ebenfalls kann neben dem QR-Code auch eine Frage, ein Aufruf zur Beteiligung oder Bildmaterial platziert werden. Um Menschen mit Sehbehinderung eine Teilnahme zu ermöglichen, können sie auch mit Beacons ausgestattet werden. Diese senden per Bluetooth ein Signal an Menschen mit Seheinschränkung, um auf die Würfel aufmerksam zu machen und den Zugang zu den hinterlegten Seiten herzustellen. 

Die Würfel bauen Barrieren zur digitalen Bürgerbeteiligung ab und fördern die direkte und ortsbezogene Teilnahme an Veranstaltungen und der Beteiligungsplattform. Denn Detmold strebt als „ko-kreative Stadt“ im Rahmen des Smart-City-Projekts eine verstärkte Teilhabe seiner Bürgerinnen und Bürger durch digitale Mittel an. Doch die bisher eher wenig genutzte digitale Beteiligungsplattform Consul und das Überangebot an digitalen Angeboten stellen Herausforderungen dar. Mit den QR-Code-Würfeln wollen Detmold und Horn-Bad Meinberg die Nutzung und Sichtbarkeit der Plattform verbessern und so die Transparenz erhöhen – und gleichzeitig fördern sie die direkte Beteiligung. 

Was macht die Smart City Lösung besonders wirkungsvoll? Wie kann Ihre Kommune davon profitieren, die Lösung übertragen und nachhaltig nutzen? Entdecken Sie hier die Schlüsselfaktoren für den Erfolg dieser Lösung. 

Erfolgsfaktoren zur Zielerreichung

Erfolgsfaktoren zur Zielerreichung

Die Pilotierung der Maßnahme in Horn-Bad Meinberg mit anschließender Übertragung auf Detmold hat eine ressourceneffiziente und wirkungsvolle Maßnahmenumsetzung sichergestellt. Im Rahmen der Pilotierung haben die Verantwortlichen in Horn-Bad Meinberg durch die Würfel auf die Beteiligung zum Sportentwicklungsplan aufmerksam gemacht. In Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern der Würfel zeigte sich, dass die Stadtbevölkerung positiv auf die Maßnahme reagiert und die befragten Personen eine erhöhte Beteiligung im Vergleich zu anderen Beteiligungsformaten antizipieren. 

Erfolgsfaktoren zur Übertragbarkeit

Erfolgsfaktoren zur Übertragbarkeit

Entwicklung in interkommunaler Zusammenarbeit

Von Beginn an konzipierte Detmold die Maßnahme in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Horn-Bad Meinberg und setzte sie gemeinsam um. Die interkommunale Übertragung sowie der Verleih der Würfel an Kommunen im gesamten Kreis Lippe waren entsprechend von Beginn an zentrale Bestandteile der Maßnahme. Dadurch stellte man frühzeitig Anforderungen fest, welche sich aus den jeweils gewünschten Anwendungsfällen der Kommunen ergeben. So ist vor allem zu klären, welche Online-Beteiligungsmöglichkeiten in Kommunen bereits implementiert und wie diese zur Verlinkung mit den QR-Codes zu nutzen sind. Mit der Kommunikation und Koordinierung des Verleihangebots ermöglichte Detmold den Schritt zur kreisweiten Übertragung, während die Verlinkungsmöglichkeiten zu den Beteiligungsplattformen durch die jeweils leihenden Kommunen selbst zu prüfen sind.  

Entwicklung einer Open-Source-Lösung für barrierefreie Nutzung der Würfel

Für eine barrierefreie Nutzung werden die Würfel mit Beacons ausgestattet. Diese senden per Bluetooth ein Signal an Menschen mit Seheinschränkungen, um auf die Würfel aufmerksam zu machen und den Zugang zur hinterlegten Seite herzustellen. Dazu wird in Detmold und Horn-Bad Meinberg eine Open-Source-Lösung entwickelt, die anderen Kommunen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden wird.  

Erfolgsfaktoren zur Verstetigung

Erfolgsfaktoren zur Verstetigung

Geringe variable Kosten

Die Maßnahme lässt sich mit geringem monetärem Aufwand und anlassbezogen weiterführen. Der Einsatz der Würfel ist bedarfsabhängig möglich, jeweils nur die Folierung ist zu erneuern. Die materielle Beschaffenheit der Würfel zielt auf eine lange Nutzungsdauer ab. Der Verleih erfolgt ohne Mehrkosten für die Nutzungsdauer der Würfel. Aufgestellte Würfel benötigen nach bisheriger Erfahrung keiner Betreuung oder Wartung. Die kreisweite Nutzung ist somit auch über das Förderende hinaus sichergestellt. Zu beachten ist, dass es bei der Aufstellung im öffentlichen Raum zu Vandalismus kommen kann. Mit Blick auf die geplante Ausstattung mit Beacons besteht zudem die Möglichkeit von Beschädigung oder Diebstahl. Zu möglicherweise entstehenden Kosten für Instandsetzung bestehen noch keine Erfahrungswerte, es ist jedoch wahrscheinlich, dass mittelfristig Wartungskosten in geringer Höhe entstehen.  

Zentraler Aufbewahrungsort der Würfel

Für eine kreisweite Nutzung ist ein geeigneter zentraler Aufbewahrungsort der Würfel wichtig.  

Detmold_Umsetzungsstruktur
Creative Climate Cities

Weitere Informationen

Ausgangsbedingungen und Ziele

Ausgangsbedingungen und Ziele

Lokale Herausforderungen

Die Stadt Detmold ist die größte Kommune des Kreises Lippe und beheimatet auch die Kreisverwaltung. Urbane Transformationsprozesse weisen hier eine erhöhte Sichtbarkeit für den gesamten Kreis auf und es besteht im Kontext der Smart-City-Strategie für viele Lösungen der Anspruch nach bestmöglicher kreisweiter Übertragbarkeit.  

Mit dem Titel der „ko-kreativen Stadt” möchte Detmold in besonderem Maße die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern mithilfe digitaler Mittel erzielen. Die bestehende digitale Beteiligungsplattform wird jedoch bislang nur in geringem Maße genutzt. Ein Grund dafür könnte das bestehende Überangebot an digitalen Angeboten sein, das als Herausforderung identifiziert wurde. Solch ein Überangebot erschwert die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger auf ein einzelnes, spezifisches Thema zu lenken.  

Die QR-Code-Würfel verbessern daher die Nutzung und Sichtbarkeit der digitalen Beteiligungsplattform und tragen so zur Transparenz der bestehenden Plattform bei, während sie zugleich die direkte Beteiligung fördern.  

Planungsziele

Die Stadt hat sich als „Global Nachhaltige Kommune“ entschieden, die Smart-City-Aktivitäten in die kommunale „Nachhaltigkeitsstrategie 2030“ einzubetten. Die entwickelten Lösungen werden somit immer auch im Kontext ihres Beitrags zu den Nachhaltigkeitszielen betrachtet. Die Maßnahme zahlt dabei vor allem auf das strategische Ziel ein, Detmold als „Stadt der Begegnung“ zu stärken und weiterzuentwickeln. Das bedeutet, attraktive öffentliche Räume gemeinsam mit der Stadtgesellschaft zu gestalten. Stadtentwicklungspolitische Ziele, zu denen die Maßnahme beiträgt, sind allen voran die Verbesserung der politischen Leistungsfähigkeit, die Verbesserung der Zugänglichkeit des Stadtraums und die Stärkung des demokratischen Gemeinwesens durch die Bereitstellung niedrigschwelliger, barrierearmer Beteiligungsmöglichkeiten.

Ansatz zur Wirkungsmessung

Die Maßnahme ist erfolgreich, wenn mit dem ortsunabhängigen Einsatz der Würfel mehr Bürgerinnen und Bürger für bestimmte Beteiligungsumfragen aktiviert werden und dabei eine größere Durchmischung des sozialen Hintergrunds und Bildungsgrades für die Bürgerbeteiligung erreicht wird. 

KPIs: 

  • Barrierefreiheitszertifikate für Online-Beteiligung 
  • Nutzerzahlen zu barrierefreien QR-Code-Würfeln 
  • Nutzerzahlen der Beteiligungsplattform 
  • Nutzerzahlen/Frequentierung öffentlicher Räume mit QR-Codes
Entwicklung und Umsetzung

Entwicklung und Umsetzung

Prozessschritte

  • Beschaffung der QR-Code-Würfel 
  • Beschaffung der Beacons  
  • Identifikation geeigneter Standorte für die Würfel je nach Prozess beziehungsweise Maßnahme; vorrangig stark frequentierte Orte mit Bezug zum jeweiligen Beteiligungsprozess beziehungsweise der zu kommunizierenden Maßnahme sollten ausgewählt werden  
  • Auswahl der Beteiligungsumfragen beziehungsweise zu verlinkender Informationen; in Detmold über die kommunale Beteiligungsplattform   
  • QR Codes und Druckdateien für die Folierung generieren 
  • Folierung der Würfel (dabei auf Auswahl kratz- und stoßfester Folie achten) 
  • Bestimmung von Prozess und Verantwortlichkeiten für den Verleih; dabei beachten, dass bei der Ausstattung mit Beacons wahrscheinlich eine regelmäßige Wartung notwendig wird 
  • Organisation und Prozessabsprachen für Ausleihmöglichkeit über die kommunale Website 

Governance 

Innerhalb der Organisationsstruktur der Stadt Detmold ist das Team Digitalisierung für die Durchführung dieser Maßnahme zuständig. Für die Platzierung der Würfel in städtischen Gebäuden und im Stadtraum erfolgen Absprachen mit den zuständigen Fachbereichen (zumBeispiel Arbeitsschutz, Hausmeister). Für die erfolgreiche Konzeption und Umsetzung war vor allem die Schnittstelle zur Stadt Horn-Bad Meinberg elementar. Die Verstetigung in Form des Verleihs der Würfel im Kreis Lippe wird durch die Stelle für Presse und Öffentlichkeitsbeteiligung in Detmold koordiniert. Die Lagerung der Würfel erfolgt beim Team Digitalisierung in Detmold. Die Abholung und Rückgabe werden durch die leihenden Kommunen in Absprache mit dem Hausmeisterteam organisiert. Die Folierung ist jeweils durch die leihende Kommune selbst zu übernehmen, genauso wie gegebenenfalls die Beschwerung mit Sand. 

Kosten bei Beschaffung und Betrieb

  Personalkosten 
Anschaffung  3.600,00 
Betrieb   6.200,00 
Weiterentwicklung  5.000,00 

Partizipation und Kommunikation

  • Der barrierefreie Zugang zu den QR-Codes setzte die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat um.  
  • Verschiedene Bildungsveranstaltungen für Seniorinnen und Senioren machten mit der Nutzung von QR-Codes vertraut. 

Technische Infrastruktur

  • Zugang zu einem QR-Code-Generator 
  • Zugang zu einem Grafikprogramm (Es wurden gute Erfahrungen mit „Canva“ gesammelt, allerdings wird langfristig ein kostenpflichtiges Abo benötigt. Detmold lässt die Folien nun durch die Stelle „Presse und Öffentlichkeitsarbeit MPSC“ erstellen.)  
  • Zugang zu einer bestehenden städtischen Plattform für digitale Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, hier „Consul“ 
  • Städtische Webseite zur Kommunikation der Ausleihmöglichkeit  
  • Open-Source-Software zur Erkennung von Smartphones von Nutzerinnen und Nutzern durch Bluetooth-Beacons (in Erarbeitung) 

Datengrundlage

Für die Erhebung und Auswahl der Einsatzorte in der Pilotierung wurde auf Erfahrungswerte für stark frequentierte Orte in der Kommune zurückgegriffen.  

Für die weitere Nutzung ist es das Ziel, eine DSGVO-konforme technische Möglichkeit zu schaffen, um die Anzahl der Aufrufe über die QR-Codes beziehungsweise die Würfel zu ermitteln. Aus diesen Daten lassen sich Erkenntnisse zur Frequentierung der Aufstellorte und der Würfel ableiten.

Kontakt

Elisa Henke-Bockschatz

Elisa Henke-Bockschatz

Smart City Detmold
Fachliche Anfragen und Vernetzung, Projektleitung Smart Cities
Tel.: +4952319778062

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