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Entgegengenommen wurden die „Leitlinien für resiliente Städte im digitalen Zeitalter“ vom Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Sören Bartol, und der Präsidentin des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Petra Wesseler.
Zur Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Stadtentwicklung hat die Bundesregierung 2016 die Nationale Dialogplattform Smart Cities eingerichtet. Ziel ist es, die digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig, gemeinwohlorientiert und im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung zu gestalten. Im August 2022 startete die Nationale Dialogplattform Smart Cities in ihre dritte Arbeitsphase, deren Ergebnisse nach zwei vorigen Berichten nunmehr vorliegen.
In seinem Grußwort stellte Sören Bartol heraus, dass sich Vieles in bestehenden Strukturen beschleunigt wandeln müsse, um Transformation und Wandel aktiv mitsteuern zu können.
„Für die Transformationsprozesse und auch für den Umgang mit stetigem Wandel kann uns die Digitalisierung als Werkzeug und Blaupause dienen: Prozesse neu daraufhin zu denken, wie man in ihnen die Stärken und Vorteile digitaler Datenverarbeitung zur Geltung bringen kann, führt nicht selten zur Vereinfachung und Reduktion auf das Wesentliche.“
Sören Bartol, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Es gehe darum, neue Formen der Zusammenarbeit und ein Bewusstsein für die Chancen des Wandels zu etablieren. Dafür bedürfe es des gemeinsamen Willens, sich zu einigen und neuer Kooperationen sowohl innerhalb der Kommunen und zwischen ihnen sowie mit den Ländern und dem Bund. Die räumliche und zeitliche Flexibilisierung von öffentlichen Angeboten böten dabei besondere Chancen für die Resilienz der Kommunen.
Die interdisziplinär erarbeiteten Leitlinien stellen Resilienz als Leitgedanken nachhaltiger Stadtentwicklung in den Fokus, um den beschleunigten Wandel zu gestalten. Handlungsansätze zur Bewältigung der Klimakrise sowie zur Sicherung der Daseinsvorsorge durch digitale Dienste stehen im Mittelpunkt, die vorausschauend und adaptiv zur smarten Stadtentwicklung beitragen und digitale Technologien als Wegbereiter nutzen: von der lokalen Unwettervorhersage bis zur Bewässerung von Parkbäumen, einer effizienten Nutzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote bis zu digitalen Zwillingen als Simulations- und Optimierungsmöglichkeit für neue Ideen.
Die Offenheit für digitale Technologien und ihre Potenziale für Resilienz setzen resiliente Organisationen voraus. Die Leitlinien greifen dies auf und benennen Informationssicherheit und Datenschutz als Schlüsselfaktoren für Resilienz in Planung und Bau sowie ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit als Messlatte für digitale Dienstleistungen in der Kommune.
Erfordernisse aus der Praxis
Nach einer Keynote von Prof. Dr. Armin Nassehi, Professor für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurden die Leitlinien mit Mitwirkenden der Dialogplattform diskutiert und Erfordernisse aus der Praxis eingebracht. Auf dem Podium vertreten waren Vertreterinnen und Vertreter des Deutsche Landkreistag, des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., des Deutschen Städtetags, des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. sowie der Bitkom e.V.. Einblick in die Praxis gaben die Städte Leipzig und Gütersloh sowie der Landkreis Mayen-Koblenz.
Der Dialogprozess
Im August 2022 startete die dritte Phase der Nationalen Dialogplattform Smart Cities. In der Dialogplattform sind rund 80 Expertinnen und Experten aus Städten, Kreisen und Gemeinden, der Kommunalen Spitzenverbände, der Länder und verschiedener Bundesressorts, aus Wissenschaftsorganisationen, Wirtschafts-, Fach- und Sozialverbänden sowie der Zivilgesellschaft vertreten.
Die dritte Phase der Nationalen Dialogplattform Smart Cities stand unter dem Leitthema „Beschleunigter Wandel und Resilienz“. Zwischen August 2022 und Juni 2023 erarbeitete das Expertengremium in zwei Sitzungen und zwei Fachworkshops die „Leitlinien für die Entwicklung resilienter Städte im digitalen Zeitalter“ für verschiedene Governance-Ebenen. Schwerpunkte der Diskussionen lagen auf den Themen „Urbane Resilienz im Klimawandel“ und „Digitale Daseinsvorsorge“. Im Rahmen der Veranstaltungen fand ein intensiver Austausch mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft sowie kommunalen Vertreterinnen und Vertretern durch Fachbeiträge statt.
Die Leitlinien werden im Rahmen der Smart Country Convention (7. bis 9. November 2023) vorgestellt.
Weitere Informationen
Download als PDF:
Leitlinien Beschleunigter Wandel und Resilienz
Weitere Materialien sowie Informationen zum Erarbeitungsprozess finden Sie unter:
Nationale Dialogplattform Smart Cities