- Status: abgeschlossen
- Start: Februar 2022 – März 2023
- Programm: Modellprojekte Smart Cities
Das Projekt hat Zukunftstrends mit Bedeutung für die integrierte Stadtentwicklung und Smart Cities in Deutschland erarbeitet und kategorisiert. Darüber hinaus beinhaltet es Handlungsempfehlungen für Kommunen.
Ausgangslage
Ausgangslage
Die digitale Transformation bedeutet sowohl gegenwärtig als auch zukünftig einen rapiden technologischen sowie gesellschaftlichen Wandel von (un-)mittelbarer Konsequenz für die Kommunen. Hochaufgelöste Daten in Echtzeit oder evidenzbasierte Vorhersagen für alle Handlungsfelder einer integrierten Stadtentwicklung drängen Kommunen jenseits von Verwaltungsprozessen in zunehmend neue Aufgaben, die möglichst früh erkannt und bewertet werden müssen. Auch im Kontext der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) werden Anforderungen gestellt, sich systematisch mit zukünftigen, digital beeinflussten Lebenswelten zu beschäftigen und digitale urbane Systeme proaktiv zu gestalten. Viele der Projekte und Maßnahmen in den MPSC basieren auf dem heutigen Stand technologischer Möglichkeiten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Umso wichtiger ist die Berücksichtigung zukünftiger Trends für die langfristige Wirksamkeit und Anpassungsfähigkeit digital geprägter Stadtentwicklung. Bisher greifen nur wenige Kommunen auf Wissen der Zukunftsforschung zurück oder setzen sich mit Trendforschung auseinander, um sich im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung zukunftssicher aufzustellen.
Ziel
Ziel
Ziel der Begleituntersuchung war die Erarbeitung und Kategorisierung relevanter Zukunftstrends, die für die integrierte Stadtentwicklung in Deutschland von Bedeutung sein können. Dabei sollten zwei Fragen im Mittelpunkt stehen: Wo kann Smart City dazu beitragen, auf Herausforderungen der integrierten Stadtentwicklung zu reagieren? Welche Herausforderungen, Chancen und Risiken bringen Smart-City-Entwicklungen selbst mit sich? Die aktive Auseinandersetzung mit möglichen Entwicklungen zielte darauf ab, Kommunen einen systematischen Zugang zum Thema „Zukunft“ näher zu bringen und darauf aufbauend eine aktive Gestaltung eigener Strategien und Maßnahmen zu fördern. Dabei galt es, die Fachöffentlichkeit sowie die kommunale Landschaft für diese Prozesse zu sensibilisieren und konkrete Arbeitshilfen bereitzustellen.
Auftragnehmer der Begleituntersuchung waren das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO (Stuttgart), das Kompetenzzentrum Wasser (Berlin) und das Deutsche Institut für Urbanistik (Berlin) als Teil des For-schungsclusters der Koordinierungs- und Transferstelle Smart Cities.
Konzept
Konzept
Das Vorgehen gliederte sich in folgende Schritte:
Trenderhebung, -kürzung und –clusterung
Um die Trends zu identifizieren, wurde zunächst eine systematische Analyse von nationalen und internationalen Trendscanning-Studien durchgeführt. Die dadurch erfassten Trends wurden anschließend – bezogen auf einen Zeithorizont bis 2030 – auf ihre Relevanz für die integrierte Stadtentwicklung in der Smart City geprüft. Aus den über 500 identifizierten Trends wurden unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten in mehreren Schritten relevantesten Trends ausgewählt.
Trendbewertung aus verschiedenen Perspektiven
Zur tieferen Auseinandersetzung mit den Trends wurden weitere Experteninterviews geführt. Zusammen mit den Expertinnen und Experten wurden die Trends hinsichtlich ihres voraussichtlichen Eintrittsdatums, der zielgruppenbezogenen Relevanz und der Abschätzung ihrer Wirkung für Kommunen besprochen.
Ableitung von Handlungsempfehlungen und Dokumentation
Zusammen mit den Ergebnissen der Literaturrecherche wurde das Feedback der Expertinnen und Experten dazu eingesetzt, konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren.
Ergebnisse
Ergebnisse
Die digitale Transformation verändert die Voraussetzungen für die kommunale Entwicklung im Allgemeinen und die Stadtentwicklung im Besonderen fundamental. Viele Strategien und Maßnahmen von Smart Cities basieren auf dem Ist-Zustand technologischer Möglichkeiten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Insbesondere wenn es um langfristige Zielsetzungen in der kommunalen Planung geht, ist es jedoch entscheidend, zukünftige technologische und gesellschaftliche Trends zu berücksichtigen. Bisher binden allerdings nur wenige Kommunen oder Regionen das Wissen der Zukunfts- beziehungsweise Trendforschung in ihr alltägliches Handeln ein. Diese Lücke gilt es zu schließen: Welche potenziellen Trends aus allen Handlungsfeldern der integrierten Stadtentwicklung werden in den Fachdiskussionen thematisiert und wie lassen sich diese für die Smart-City-Entwicklung in deutschen Kommunen gebündelt zugänglich machen?
An dieser Stelle setzt das Projekt an. Idee war es, sich abzeichnende Zukunftstrends nach Einflussbereichen zu syste-matisieren und zu reflektieren, welche möglichen Chancen oder Risiken diese für die zukünftige Stadtentwicklung hin zu Smart Cities mit sich bringen können. Kommunale Akteure sollen so dabei unterstützt werden, sich systematisch mit möglichen Zukunftstrends zu befassen und eigene Strategien und Maßnahmen auf dieser Basis aktiv zu gestalten. Es wird betont, dass für die kommunale Planung nicht nur die Selektion und Qualifizierung von zukünftigen Entwicklungen von Bedeutung ist, sondern gerade auch deren Berücksichtigung in Strategiepapieren. Für Kommunen ist es empfehlenswert, Stellen beziehungsweise Aufgaben zu definieren, die sich ämterübergreifend mit der systematischen Zukunftserfassung beschäftigen und diese implementieren. Dies kann sowohl durch einen interkommunalen Wissensaustausch als auch mithilfe eines Fachbeirats unterstützt werden, in dem Expertinnen und Experten Inputs zu aktuellen Trends der digitalen Transformation in verschiedenen Sektoren geben.
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