Mehrere Feuerwehrleute bei einer Übung
Feuerwehr Schwarzenbach am Wald bei einer Übung des Anwendungsfalls Löschwasser Landkreis Hof

Landkreis Hof: Smartes Löschwasser

Eine neue Technik macht den Brandschutz im Landkreis Hof effektiver und umweltschonender.

13.09.2023

Main content

„Die neue Technik gibt uns ein wichtiges Werkzeug an die Hand, das wir bisher noch nicht hatten. Diese Vernetzung ist unheimlich wichtig für uns und erleichtert die Löschwasserplanung der Einsatzleiter enorm.“

Marco Kolbinger, Kreisbrandrat

Die Pilotmaßnahme „Löschwasser“ des Modellprojekts Smart Cities hofer.Land.digital ermöglicht das digitale Monitoring der aktuellen Löschwasserbestände. Dabei handelt es sich um eine loT-Anwendung, die mit Hilfe des LoRaWAN-Netzes und entsprechender Sensoren die aktuellen Füllstände in Löschwassertanks erfasst. Lecks oder Fehlbestände werden in einem Dashboard visualisiert und können so früher entdeckt und behoben werden.

Im Einsatzfall unterstützt das System die Feuerwehr, indem es aktuelle und konkrete Daten zur Verfügbarkeit des Löschwassers liefert. Diese werden anhand des Antennennetzes übertragen, wodurch in Echtzeit nachvollzogen werden kann, wie lange die vorhandene Wassermenge bei der Brandbekämpfung ausreichen wird.

Ein Screenshot zeigt das digitale Dashboard des Prototyps
Ausschnitt vom Dashboard des Prototyps. Landratsamt Hof

Bisher mussten die Löschwasserbehälter von der Feuerwehr einzeln abgefahren werden, damit deren Füllstand überprüft werden konnte – damit bietet die neue Echtzeitüberwachung einen erheblichen Mehrwert für die Einsatzplanung. Insbesondere bei unübersichtlichen Lagen und Brandbekämpfung in der Fläche mit weiten Strecken zu Löschwasserverfügbarkeiten kann so erheblich an Effizienz gewonnen werden.

Das Pilotprojekt startete vor etwa einem Jahr und seit Mai 2023 wird die Anwendung von zwei Feuerwehren getestet. Konkret konnte im Rahmen dieser Testphase bereits ein Fehlstand identifiziert und behoben werden. Außerdem konnten wertvolle Erkenntnisse bezüglich der Anbringung von Antennen gewonnen werden: Beispielsweise wurden bei Freiflächenbehältern zunächst die Antennen zur Funkübertragung direkt am Deckel der Behälter angebracht, womit sie circa 30cm über dem Boden montiert waren und bei starkem Schneefall einschneiten. Da dies unweigerlich den Funkkontakt unterbrach, wurde hier nach alternativen Lösungen gesucht.

Bisher sind die beiden Gemeinden Schwarzenbach am Wald und Geroldsgrün angeschlossen, künftig sollen über ein flächendeckendes LoRaWAN-Netz weitere 133 kommunale Löschwasserbehälter der 27 Städte und Gemeinden des Landkreises Hof angebunden werden.