Picture of the Eiffel Tower in Paris with the Paris metro running in front of it and a header with logos of BMWSB, GIZ and BBSR
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#vernetztinEuropa: Abschlusstreffen vor Ort in Paris

Am 16. September 2024, einen Tag vor dem 4. OECD-Roundtable zu "Smart Cities and Inclusive Growth", trafen sich die teilnehmenden Städte des Programms #vernetztinEuropa in Paris zu ihrem letzten Vor-Ort-Treffen. Die Tagesordnung umfasste spezifische Diskussionspunkte zu Datensätzen und urbanen Digitalen Zwillingen, einen zusammenfassenden Blick auf die Austauschaktivitäten der Städte, und einen Ausblick auf die Zeit nach dem Programm.

20.09.2024

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Durch die Olympischen Spiele war Paris 2024 gewissermaßen die Hauptstadt europäischen und internationalen Wettbewerbs. In diesem Sinne begann das letzte Präsenztreffen des Programms #vernetztinEuropa mit einem Eisbrecher zu verschiedensten europäischer Wettbewerben, die jeweils in den teilnehmenden Städten ausgetragen werden. Die dadurch sichtbar gewordene reiche Vielfalt an Veranstaltungen gab bereits einen Vorgeschmack auf den facettenreichen fachlichen Austausch, der folgen sollte.
Die Städte Krefeld und Amsterdam hielten zwei erkenntnisreiche Vorträge. Krefeld schilderte im Detail seine Prozessschritte zu einer automatisierten Übersetzung von Wetterdaten in granularere Hitzewarnungen. Da der Temperaturunterschied in Städten bis zu 5°C betragen kann, besteht die Möglichkeit, dass eine pauschale Hitzewarnung für manche Stadtteile einen Fehlalarm darstellt, was wiederum das Risiko für eine Abstumpfung gegenüber Warnungen seitens der Bürgerinnen und Bürger zur Folge haben kann. Eine zielgenauere Übermittlung von Hitzewarnungen an betroffene Gruppen wie im Krefelder Ansatz soll dem entgegenwirken. Momentan befindet sich das Projekt noch in einer Beta-Version, aber andere Städte in der Runde meldeten bereits ihr Interesse für eine ausführliche Dokumentation an, um gegebenenfalls zu replizieren.

Group of people sitting at a roundtable and a laptop showing the agenda of the event in the foreground
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Amsterdam fuhr dann mit seiner Präsentation über den Status quo der Bereitstellung von hochwertigen Datensätzen (High-Value Datasets, HVD) im Zusammenhang mit Digitalen Zwillingen und speziell dem niederländischen Programm "3D Bag" fort. 3D Bag bietet bisher das detaillierteste semantische 3-D-Modell von Gebäuden auf Landesebene als frei verfügbaren Datensatz an. Es baut auf einer zentralen Datengrundlage aller Gebäude in den Niederlanden auf und dient bereits mehreren Visualisierungszwecken oder als Inputvariable für Anwendungen. Amsterdam hob aber auch hervor, dass es noch Spielraum für die Verbesserung der Aktualisierungsintervalle der verfügbaren Daten, und für höhere Detailstufen (Level of Detail, LOD) gebe. 

Dies führte zum ersten größeren Diskussionspunkt: "Welche Detailschärfe benötigen urbane Digitale Zwillinge für verschiedene Anwendungen?" Schattenwurfsimulationen oder detaillierte Berechnungen von Solardach-Potentialen sind beispielsweise auf eine genauere Darstellung der Dachform angewiesen. Für viele Berechnungen und Darstellungen von Verkehrsströmen wiederum ist eine exakte Gebäudeform im Digitalen Zwilling unerheblich. 
Mehrere Städte berichteten, dass für fallbezogene Detaillierungen die Koordinierung mit den Fachreferaten und die Zusammenführung von Datensätzen noch verbessert werden könnten. Dies betrifft oft auch die Bereitstellung hochwertiger Datensätze im Sinne entsprechender EU-Richtlinien.

Diskussionspunkt 1: "Welche Detailschärfe benötigen urbane Digitale Zwillinge für verschiedene Anwendungen?”

Slide with typologies of digital twin diffusion from national or regional or municipal levels
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An die Diskussion Digitaler Zwillinge knüpfte das Sekretariat des Internationalen Smart Cities Netzwerks (ISCN) mit einem Input zu internationalen Beispielen an, insbesondere über PLATEAU, der nationalen Initiative für einen Digitalen Zwilling in Japan. Daraus abgeleitet wurde auf eine Typologie der verschiedenen Strategien zur landesweiten Entwicklung urbaner Digitaler Zwillinge geblickt, die zum nächsten Diskussionspunkt überleitete (Abb. 1): "Was sind die besten Verbreitungs- und Skalierungspfade für Lösungen urbaner Digitaler Zwillinge innerhalb von Ländern und über Regionen hinweg?" Mehrere Städte in der Runde äußerten ihre allgemeine Präferenz für eine stärker zentralisierte Führung der nationalen Ebenen hinsichtlich der Infrastruktur und Teilkomponenten urbaner Digitaler Zwillinge. Andererseits wurde deutlich, dass in jedem Szenario weitere Fortschritte möglich sind und die jeweiligen Entwicklungspfade gut zusammenwachsen können, da ein Fokus auf Open Source und Interoperabilität starre Pfadabhängigkeiten verhindert. 

Diskussionspunkt 2: “Was sind die besten Verbreitungs- und Skalierungspfade für Lösungen urbaner Digitaler Zwillinge innerhalb von Ländern und über Regionen hinweg?”

Nach diesen technischen Abschnitten war es an der Zeit praktisch zu werden. In einer kurzen Breakout-Session kamen die Städte-Tandems und -Tridems zusammen um über die nächsten Schritte ihrer Zusammenarbeit zu diskutieren und thematische Schwerpunkte künftiger Austausche zu skizzieren, auch mit Blick auf bevorstehende Förderaufrufe der EUhier und hier
Anschließend zeigten die Gruppen Zusammenfassungen ihrer Austauschaktivitäten und Projektschwerpunkte, darunter z.B. die Erprobung der Interoperabilität und des Replikationspotenzials digitaler Zwillinge, Anwendungen von Robotik und LoRaWan-Sensorik, die internationale Verknüpfung kommunaler, offener Datenplattformen, Smart-City-Beteiligungsmodi oder die grenzüberschreitende Datennutzung in einem gemeinsamen Datenraum. Einige Städte ergänzten dies mit Beiträgen zu Smart-City-Aktivitäten außerhalb von #vernetztinEuropa.

Zum Schluss berichtete das BBSR zum Sachstand der Begleitforschung, deren Publikation im nächsten Jahr folgen wird. 

Mehrere Teilnehmende bestätigten, dass #vernetztinEuropa seinem Namen umfassend gerecht wurde und unterstrichen die wertvollen Vernetzungsmöglichkeiten und Erkenntnisse, die sie aus dem Programm mitnehmen konnten. Die meisten Städte sind sehr daran interessiert, in Kontakt zu bleiben und die gemeinsam identifizierten Smart-City-Schwerpunkten weiterzuentwickeln. Viele Teilnehmer sind bereits gut positioniert, um ihre Projekte im Rahmen zukünftiger Programme fortzusetzen und ihre Ergebnisse und Dokumentationen in geeigneten Plattformen für interessierte Nachahmer zu verankern

Sie wünschen weitere Informationen zu #vernetztinEuropa? Kontaktieren Sie uns gerne via iscn@giz.de.

 

Group foto of about 30 participants at the event on stairs in front of a little castle
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