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Cybersecurity und Datensätze
Als einer der letzten Checkpoints vor dem gemeinsamen Präsenztreffen in Paris rund um denOECD Roundtable on Smart Cities and Inclusive Growth in Paris , trafen sich die Städte des #vernetztinEuropa-Programms online um sich über Datensätze und Cybersecurity auszutauschen.
Bevor sich die Gruppe dem Hauptthema der Sitzung zuwandten, teilte die Stadt Arnsberg ihre direkten Erfahrungen mit einem Cyberangriff, der sie im Oktober 2023 traf und dessen Nachwirkungen die IT-Systeme noch immer beschäftigt sind. Etwa eine Woche nach den weltweiten Störungen im Zusammenhang mit dem Crowdstrike-Vorfall, der den Betrieb von Krankenhäusern, Flughäfen, Bibliotheken und anderen kritischen Infrastrukturen zum Erliegen brachte, kam dieser Beitrag für die Städte genau zum richtigen Zeitpunkt. (Eine öffentliche Darstellung der Geschichte dieses "Zero-Day in Südwestfalen", finden Sie unterdieser interessanten fünfteiligen Podcast-Serie des Deutschlandfunks.)
Anschließend begann der Abschnitt zum Thema Datensätze mit einigen interessanten internationalen Beispielen der Nutzung von Datensätzen im städtischen Kontext, bevor die Gruppe dazu überging, in einen interaktiven Austausch über die jeweils eigenen "mitgebrachten" Datensätze zu treten.
Beispiele der besprochenen Datensätze der #vernetztinEuropa-Städte:
- Menüs von Schulkantinen
- Kinobesuche
- Hitzestress
- Böden mit Potentialen als Kohlenstoffsenke
- Biomasse der umgebenden Wälder
- Ausgabe- und Annahmestellen für lokale Einkaufskarten
- Positionen verschiedener Abfalleimer
- Luftqualität
- Prognostizierter und effektiver Gesamtstromverbrauch
Zu jedem der Datensätze diskutierte die Gruppe einige weitere Hintergründe und mögliche erweiterte Anwendungen. Als Referenz diente auch die Taxonomie zur Datenklassifizierung aus der ISCN-Publikation über internationale Datenstrategien für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung.
Datennutzung erweitern
Utrecht und Krefeld hatten zusätzliche Interventionen vorbereitet um ihre weiteren Prozesschritte in der Arbeit mit Datensätzen zu erläutern. In beiden Fällen war das sensible Fortentwickeln von statischen zu dynamischen und prädiktiven Datensätzen die aktuellste Herausforderung.
Dieser informatorische Abschnitt der Veranstaltung wurde abgerundet durch einen Blick auf aktuelle regulatorische Hintergründe der Datenbereitstellung als Kommune in der EU, namentlich durch die PSI-Richtlinie (2019/1024) über offene Daten und die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors und die entsprechende Durchführungsverordnung 2023/138 zur Festlegung bestimmter hochwertiger Datensätze und der Modalitäten ihrer Veröffentlichung und Weiterverwendung. Zudem gab es einen kurzen Vergleich der Umfänge der offenen Daten, die bisher seitens der #vernetztinEuropa-Städte bereitgestellt werden.
Im letzten Abschnitt des Workshops begaben sich die Teilnehmer in Breakout-Räume um generell weitere Ansätze zur Nutzung von Datensätze zu sammeln. Zunächst wurde in Kleingruppen besprochen, welche der zuvor gezeigten Datensätze auch für die eigene Stadt interessant sein könnten. Im Lichte der "Wissensmatrix" (siehe Fig. unten) dachten die Teilnehmer dann über "bekannte Unbekannte" (known unknowns) nach, die durch (neue) Datensätze in Zukunft angegangen werden könnten. Hier einige der identifizierten Wissenslücken, die womöglich mittels Daten gefüllt werden könnten:
- Noch granularere Daten zum Energieverbrauch beispielsweise von öffentlichen Gebäuden oder im Sektorvergleich
- Bessere Daten zur Validierung von kommunalen Maßnahmen zur Klimaneutralität (2035)
- Granulare Daten zu Lärmbelastung und Geräuschkulissen in der Stadt
- Detaillierte (ökonomische und ökologische) Auswirkungen von Verkehrsmitteln und -planungen auf Umgebungen
- Meta-Wissen: Bessere Verknüpfungen und Inventuren darüber welche Daten in der kommunalen Verwaltung vorliegen und wie sie gezielt verknüpft werden könnten
- Informationen zu Böden im Bezug auf Potenziale als Wärme- und Kältespeicher