Ein virtuelles Abbild der Stadt Utrecht aus der Vogelperspektive
Screenshot 3d.utrecht.nl

#vernetztinEuropa: Utrecht und München tauschen sich zu ihren Digitalen Zwillingen aus

Am 16. April kamen Vertreter der Städte Utrecht und München in Utrecht zusammen, um sich über ihre jeweiligen Entwicklungen von digitalen Zwillingen auszutauschen.
Auf der Agenda des Smart-City-Treffens zwischen Utrecht und München stand ein ganzheitlicher Austausch über die angewandten Cloud-Infrastrukturen, die (unterschiedlichen) Vorbedingungen für Datenmodellierungen von Gebäuden und Infrastruktur, die aktuelle und antizipierte technische Auswahl für Lösungen, ethische Aspekte, die Kooperationen mit Dritten und Startups, sowie eine Präsentation von Use Cases.

17.05.2024

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Drei Mitarbeiter aus München und Utrecht an einem Tisch im Gespräch zum Digitalen Zwilling
GIZ

Die Besonderheit in den Niederlanden ist, dass es mit Netherlands3D eine Basisplattform zur 3D-Visualisierung im ganzen Land gibt, auf die Städte und andere Nutzer ihre Modelle (versuchsweise) aufsatteln können. Zu Beginn des Treffens ging es um die zugehörigen Cloud-Infrastrukturen. Europaweit ist hierbei die Umsetzung der jüngsten NIS-2-Richtlinie zu beachten. Vertreter anderer niederländischer Städte schalteten sich dazu, um vor diesem Hintergrund ihren gemeinsamen Aufbau einer technischen Rahmenarchitektur für die Cloud-Infrastruktur von Netherlands3D zu erklären. Durch deren Einheitlichkeit ergeben sich Vorteile hinsichtlich Praktikabilität, Kosten und Skalierung. Auf deutscher Seite sind die Entwicklungen von Cloud-Infrastrukturen etwas komplexer, aufgrund von unterschiedlichen Einschätzungen darüber, wie sehr die digitale Souveränität bei der Nutzung proprietärer Anbieter berührt ist. 

Beide Städte testen gemeinsam in ihren Tandemaktivitäten, inwiefern trotz dieser Unterschiede eine Interaktion und Interoperabilität auf Stadtebene zwischen ihren Systemen möglich ist. Sie zeigen damit, dass paradigmatische Debatten mitnichten die Zusammenarbeit auf der operativen Ebene blockieren müssen.

 

Die Teilnehmer des Tandemtreffens Utrecht-München vor einem Panoramafenster mit der Stadt Utrecht im Hintergrund
GIZ

Als weitere Vorbedingung zur Datenmodellierung in digitalen Zwillingen erläuterten die Kollegen aus Utrecht Eigenschaften der Pdok Data Base. Das Gegenstück hierzu ist das Geoportal in Deutschland, das allerdings in dezentralerer Weise Geodaten aus der Kommunal- und Landesebene aggregiert. Eine vereinheitlichte Kennung bis auf die Gebäudebene, wie in den Niederlanden, gibt es in Deutschland nicht.

Der gemeinsame „virtuelle Rundgang“ durch den Digitalen Zwilling in Utrecht bot anschließend die Möglichkeit, gemeinsam ethische Dimensionen und Risiken der (öffentlichen) Darstellung von z.B. unterirdischen Rohrsystemen zu reflektieren. 

Zudem führten sich beide Städte neueste Use Cases aus ihren Digitalen Zwillingen vor, darunter z.B. die Aufnahme von Baumwurzelvolumina, um etwaige Kollisionen mit der Tiefbauplanung zu prüfen, oder Mikroklimasimulationen, um bei Hitzealarm vulnerablen Gruppen sicherere Laufrouten zu weisen.

Mit dem fachlichen Austausch und der Inspiration aus den Anschauungsbeispielen im Rücken einigten sich die Städte schnell und motiviert auf ihre nächsten Handlungsschritte als #vernetztinEuropa Tandem.

 

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