Amt Süderbrarup auf einen Blick
Bundesland | Schleswig-Holstein |
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Einwohnerzahl | 11.500 |
Stadtgröße | Kleinstadt |
Fläche | 146,78 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Bundesland | Schleswig-Holstein |
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Einwohnerzahl | 11.500 |
Stadtgröße | Kleinstadt |
Fläche | 146,78 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Für die ländlichen Räume liegen in der Digitalisierung große Zukunftschancen und die Lösung für viele Herausforderungen – daher hat sich das Amt Süderbrarup auf den Weg zur Smart City und zum digitalen Vorreiter gemacht.
Gelegen im nördlichen Schleswig-Holstein an dem Ostseefjord Schlei, ist das Amt Süderbrarup insbesondere landwirtschaftlich und touristisch geprägt. Wie in vielen ländlichen Kommunen ist der demografische Wandel stark ausgeprägt und viele junge und gut ausgebildete Menschen wandern nach ihrem Schulabschluss in die urbanen Zentren aus.
Die Digitalisierung kann hier das entscheidende Werkzeug sein, um das Leben auf dem Land zukunftsfähig und attraktiver zu gestalten, weil geografische Entfernungen zum Beispiel zum Arbeitgeber, zu medizinischer Versorgung oder zu Bildungseinrichtungen überbrückt werden können.
Die Digitalisierung im ländlichen Raum schafft auch für viele Wirtschaftsbereiche einen Mehrwert: Handel, Gastgewerbe, Handwerksbetriebe und Unternehmen können ihre Sichtbarkeit über die lokalen Grenzen hinaus erhöhen und mit Hilfe digitaler Technologien Produktions- oder Arbeitsabläufe verbessern, effizienter gestalten und sich damit zukunftsfähig ausrichten.
Neben den Vorteilen der Digitalisierung im beruflichen Alltag der Bürgerinnen und Bürger oder in der öffentlichen Verwaltung können auch viele Vorteile im Privat- oder Freizeitleben geschaffen werden. Das Modellprojekt Smart City ist daher die entscheidende Chance, das Amt Süderbarup zukunftsfähig auszurichten und die damit verbundenen Erfahrungen mit anderen Kommunen zu teilen.
Digitalisierung kann das entscheidende Werkzeug sein, um das Leben auf dem Land zukunftsfähig und attraktiver zu gestalten, weil geografische Entfernungen überbrückt werden können.
Mit einer Vision, die für einen Zeitraum von zehn Jahren formuliert ist, erhalten das Projekt und das Amt Süderbrarup eine langfristige Orientierung. Zugleich unterstützen diese übergeordneten, strategischen Ziele die Projektauswahl und stellen sicher, dass alle Projekte auf ein großes Ganzes einzahlen.
Die gesetzten Ziele und angestrebten Lösungen der Smart-City-Strategie Amt Süderbrarup orientieren sich an den Bedürfnissen der Menschen, Gäste und Unternehmen vor Ort und setzen deren kontinuierliche Einbeziehung voraus.
Die Strategie ist in zehn Handlungsfelder unterteilt, die zum einen inhaltliche Schwerpunkte bilden und zum anderen der Projektstrukturierung dienen: „Verwaltung“, „Digitale Infrastruktur“, „Mobilität“, „Bildung“, „Wirtschaft“, „Kultur und Freizeit“, „Umwelt und Energie“, „Gemeinschaft“, „Gesundheit“ und „Tourismus“.
Basierend auf den Erkenntnissen, die in der Bürgerbeteiligung sowie im alltäglichen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern gewonnen wurden, werden einige Vorhaben zeitlich priorisiert. Insbesondere Projekte in den Querschnittsthemen „Digitale Infrastruktur“ und „Verwaltung“ werden als Grundlage für andere Projekte zu Beginn des Modellprojektes umgesetzt.
Darüber hinaus ist das Thema „Bildung“ eines der wichtigsten Handlungsfelder, da sowohl der Altersdurchschnitt als auch die Erfahrung zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger im Amt Süderbrarup noch auf den digitalen Wandel vorbereitet werden müssen. Außerdem zeigt sich das Handlungsfeld „Mobilität“ als sehr wichtig, da es jeden Menschen betrifft und vor allem im ländlichen Raum eine Herausforderung für viele darstellt. Die Projekte werden fortlaufend evaluiert und in unterschiedlichen Gesprächsrunden hinterfragt und angepasst.
Das Amt Süderbrarup befindet sich in der Umsetzungsphase.
Der ÖPNV im Amt Süderbrarup ist derzeit maßgeblich auf die Schülerinnen- und Schülerbeförderung ausgelegt. Außerhalb der Schulzeit gibt es nur sehr wenige Verbindungen zwischen den Gemeinden. Darüber hinaus befinden sich die Haltestellen in vielen Fällen zu weit vom eigenen Zuhause entfernt, sodass das Angebot für Personen mit eingeschränkter Mobilität keine Option ist.
Viele Menschen sind folglich auf ihr Auto angewiesen. Dies soll ein App-gestütztes, bedarfsorientiertes Verkehrsangebot in Form eines Ridepooling OnDemand-Dienstes (= eine Form der gewerblich organisierten Personenbeförderung, die Passagiere auf Anfrage flexibel zwischen Haltepunkten in einem Gebiet befördert) ändern.
Gemeinsam mit den Projektpartnerinnen und -partnern der Abteilung ÖPNV des Kreises Schleswig-Flensburg und der Regionalentwicklung sowie dem Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein wurde im Dezember 2021 der Ridepooling OnDemand-Dienst als ein zusätzliches Angebot zum ÖPNV eingeführt.
Bürgerinnen und Bürger rufen das Smarte DorfSHUTTLE über die App oder telefonisch, wenn Bedarf besteht. Abgeholt wird der Fahrgast an einer der fast 600 virtuellen und stationären Haltestellen. In der Regel muss der Fahrgast nicht länger als 200 Meter zur nächsten Haltestelle laufen. Durch die App werden Fahrtanfragen intelligent zusammengelegt, sodass mehrere Personen pro Fahrt an ihr Ziel gebracht werden.
Im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern und auch während der Bürgerbeteiligung zu Beginn der Strategiephase wurde frühzeitig erkannt, dass Süderbrarup besonders die älteren Bürgerinnen und Bürger mit auf die Reise zur Smart City nehmen muss.
Süderbrarups Vision 2030 ist, dass jede Bürgerin und jeder Bürger einen Mehrwert durch das Smart-City-Projekt erfährt. Einige müssen aber noch befähigt werden, damit auch sie einen Mehrwert aus den Teilprojekten ziehen können (Nutzung einer App, usw.)
Als ersten Aufschlag hierfür veranstaltet die Gemeinde Seniorinnen- und Senioren-Schulungen mit Tabletts, die sowohl den Umgang mit der Technik näherbringen, aber auch den inhaltlichen Umgang schulen sollen. Das Angebot wird sehr gut angenommen und viele Bürgerinnen und Bürger möchten sich aktiv auf den digitalen Wandel vorbereiten.
Das DiZ, beziehungsweise Digitalzentrum Amt Süderbrarup, auch Makerspace oder Smart City Lab genannt, wird als eine Art „Bildungseinrichtung“, „Begegnungsort“ und Entwicklungsstandort für bestehende und neue Wirtschaft aufgezogen. Das DiZ untermauert sowohl die Projekte des Smart City Modellprojektes des Amtes Süderbrarup mit Angeboten, fördert digitale Kompetenzen, kann aber auch als ein Raum der Entwicklung für alle Bürgerinnen und Bürger des Amtsgebietes und darüber hinaus genutzt werden.
Neben einem Forum (Seminarraum), Arbeitsplätzen und einem Studio (Foto und Video) stehen eine Gemeinschaftswerkstatt inklusive digitaler Technik und Werkzeuge für Prototypenbau, Handwerk, Programmierarbeiten sowie für viele weitere kreative Ideen zur Verfügung. Dieser Test- und Erlebnisraum steht Schülerinnen und Schülern, eventuellen Starts-ups, Berufstätigen, Do-it-yourself-Tüftlerinnen und -tüftlern und allen anderen kreativen Köpfen offen, die sich an Technik und IT probieren oder gemeinsam an Lösungen arbeiten möchten.