Jena auf einen Blick
Bundesland | Thüringen |
---|---|
Einwohnerzahl | 111.242 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 114,77 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Bundesland | Thüringen |
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Einwohnerzahl | 111.242 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 114,77 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Die digitale Transformation wirkt sich auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche aus. Neben vielen neuen Chancen gibt es selbstverständlich auch viele Herausforderungen. Diese gilt es mit unserem Vorhaben zu überwinden. Dabei bildet die Smart City Strategie den gemeinsamen Orientierungspunkt, auf den die Stadt Jena im Rahmen des Projektes zustrebt. Sie definiert den Anspruch des Projektes an eine moderne Stadt, die zukunftsfähig die Aufenthalts- und Lebensqualität für die Stadtgesellschaft steigert.
Smart City ist ein Konzept, welches als fortlaufender Prozess das Ziel verfolgt, in einer Stadt das Zusammenleben in Zukunft nachhaltig und effizient zu gestalten und dafür digitale Lösungen zu nutzen, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt und wird an der Entwicklung von Lösungen eng beteiligt. Der Fokus liegt auf digitalen Strategien und der Frage, wie man die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner fit für die Zukunft machen kann.
WISSEN ist das Leitmotiv der Stadt Jena und der Ausgangspunkt für den Erfolg der Stadt. Wir haben in der Smart City Vision genau diesen Aspekt herausgestellt:
Jena digitalisiert, lernt und teilt. Wir schaffen und nutzen WISSEN für eine gerechte, nachhaltige und innovative Stadt.
Im März 2022 haben wir den ersten Entwurf unserer Strategie der Stadtgesellschaft in verschiedenen Bürgerbeteiligungsformaten vorgestellt. Dabei haben wir nicht nur digitale, sondern auch analoge Formate durchgeführt. Austausch und Wissenstransfer sind uns im Projekt ständige Begleiter, genauso wie die Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung. Die Strategie wird in dieser Umsetzungsphase immer wieder, auch mittels Bürgerbeteiligung, auf den Prüfstand gestellt, überarbeitet und an den entsprechenden Stellen optimiert. Dabei spielen das Monitoring und die Evaluation während des Prozesses eine zentrale Rolle.
In Rahmen der Strategiephase wurden folgende Maßnahmen entwickelt, deren Ansätze im Rahmen des Modellprojektes umgesetzt werden:
Die Urbane Datenplattform „WISSENsAllmende Jena“ wird die zentrale digitale Infrastruktur für alle Smart City Projekte bilden – das "System der Systeme". Sie wird gemeinsam mit Fraunhofer FOKUS auf der Basis der Open Source Software PIVEAU entwickelt. Auf dieser Basis kann WISSEN generiert, verknüpft und gemanagt sowie als Gemeingut – Allmende – zur Verfügung gestellt werden. Die Datenplattform umfasst prinzipiell alle auf den Stadtraum bezogenen Daten und Informationen, die nicht dem unmittelbaren Schutz personenbezogener Daten oder sonstigem gesetzlichen Schutzbedarf unterliegen. Die bereits jetzt online zur Verfügung gestellten ebenso wie umfangreiche weitere Datenbestände sollen schrittweise in diese überführt werden.
Basierend auf der Infrastruktur der Urban Data Plattform „WISSENsAllmende Jena“ werden im Zuge dieser Maßnahme verschiedene Anwendungsfälle umgesetzt und Tools zur Umsetzung weiterer umfassender Aufgabenstellungen geschaffen. Damit haben die Stadtverwaltung, die städtischen Unternehmen und Externe umfassende Möglichkeiten, eigene Anwendungsfälle zu entwickeln und zu realisieren, auch wenn diese zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht bekannt oder absehbar sind.
Mit dem Smart City Modellprojekt sollen in Kooperation mit den Stadtwerken weitere, zusätzliche Elemente entwickelt und finanziert werden: die Einrichtung und der Betrieb von Gesundheitsapartments und einem Telemedizinraum sowie die klimagerechte Aufwertung des Wohnumfeldes. Insgesamt soll die Maßnahme so entwickelt werden, dass Elemente davon perspektivisch auf weitere Stadtgebiete ausgeweitet werden oder anderen Städten als Blaupause dienen können. Das Smarte Quartier Jena-Lobeda legt den Fokus auf die Bedarfe der Bewohner:innen und soll insbesondere auch älteren Menschen ein möglichst langes, selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglichen.
Um die Stadtgrünpflege effizienter und ressourcenschonender zu gestalten, sollen an ausgewählten Bäumen zunächst im Boden in unterschiedlichen Tiefen Sensoren zur Feuchtemessung angebracht werden. Die Daten sollen Auskunft darüber geben, wie groß der Wasserbedarf der Pflanzen tatsächlich ist und wie sich die Bodenfeuchte in verschiedenen Bodenschichten und an verschiedenen Orten nach Regenereignissen entwickelt.
Da nicht jeder Baum mit Sensoren versehen werden kann und soll, werden Referenzflächen gebildet, die jeweils für gleiche oder sehr ähnliche Standortbedingungen stehen. Pro Referenzfläche werden dann bis zu drei Sensoren in verschiedenen Tiefen installiert. Bei den Sensoren handelt es sich um LoRaWAN-Sensoren, die ihre Daten über das flächendeckend verfügbare LoRaWAN-Netz der Stadt senden. Die gewonnenen Daten zur Bodenfeuchte werden in den bestehenden Datenbanksystemen gespeichert, analysiert und über die Datenplattform „WISSENsAllmende Jena“ ausgespielt.
Im Rahmen dieser Maßnahme sollen digitale Technologien genutzt werden um Jenas Ziele im Bereich Mobilität voranzubringen. Es geht um Nachhaltigkeit, Stadtverträglichkeit, Nutzerfreundlichkeit und Vielfältigkeit. Im Fokus stehen hier verschiedenartige Verkehrsdaten, die für Bürger:innen in Form von neuen Anwendungen so in Wert gesetzt werden, dass sich der städtische Verkehr besser organisiert.
Die Prüfung der Maßnahme ist zurückgestellt und wird derzeit überarbeitet.
Diese Maßnahme fokussiert auf das Themenfeld und die Prozesse der Stadtplanung und Stadtentwicklung. Stadtentwicklung und -planung sind zentral für die digitale Transformation von Städten, werden hier doch grundsätzliche Entwicklungsrichtungen und -möglichkeiten für den Stadtraum und die Stadtgesellschaft vorgezeichnet. In der Maßnahme soll ein 3D-Tool für städtische Planungs- und Entwicklungsvorhaben sowie ein digitales Bürgerbeteiligungsformat entwickelt und erprobt werden.
Die „Lernräume der Zukunft“ umfassen reale und digitale Orte der Bildung, Kultur und der Quartiersarbeit in stadtentwicklungsrelevanten Gebieten oder stadtübergreifenden digitalen Räumen. Kitas und Schulen, die Volkshochschule Jena (VHS), die Ernst-Abbe-Bücherei (EAB) mit ihren zwei Standorten, die Stadtteilbüros Lobeda und Winzerla und die Bereiche Tourismus und Kultur der Stadt Jena knüpfen so ein stadtweites Netz mit vielfältigen Lernräumen, die Teilhabe und Chancengleichheit in Jena stärken.
Die Jena Digital Werkstadt bietet als Kollaborationsplattform verschiedene funktionsräumliche Interaktionsflächen für Kreativität, Austausch, Vernetzung, Lernen, Testen, und Arbeiten. Eine offene Bürogemeinschaft (Shared Office) für Wirtschaft, Verwaltung und Hochschulen ist hier genauso vorgesehen, wie ein Showroom, um digitale Lösungen präsentieren und testen zu können, ein Innovation Lab, das agile Innovationsprozesse ermöglicht, Eventflächen für Inspiration, Diskussion und Beteiligung sowie Schulungsräume für Weiterbildungen und Workshops. Die Erweiterung der Digital Werkstadt in den gesamtstädtischen Raum als Reallabor sowie als digitalen Innovationsraum runden das Gesamtkonzept ab.
Als Maßnahme soll ein hochinnovatives und intelligentes Chatsystem auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren und eine umfassende Palette von Funktionen bieten, um die Kommunikation, Information und Interaktion zwischen Bürger:innen und Stadtverwaltung zu transformieren. Es wird die Fähigkeit besitzen, sowohl Text- als auch Spracheingaben der Nutzenden zu verarbeiten und daraufhin verständliche Text- und Sprachausgaben zu generieren. Darüber hinaus wird es in der Lage sein, aus den in der Urbanen Datenplattform der Stadt verfügbaren offenen Daten in Echtzeit, unter Nutzung von Sematic Web Technologien und der Entwicklung von Wissensgraphen (Knowledge Graph), relevante Informationen zu extrahieren und gemäß den individuellen Anforderungen der Nutzenden aufzubereiten.