Aalen auf einen Blick
Bundesland | Baden-Württemberg |
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Einwohnerzahl | 68.232 |
Stadtgröße | Verband |
Fläche | 146,58 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Bundesland | Baden-Württemberg |
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Einwohnerzahl | 68.232 |
Stadtgröße | Verband |
Fläche | 146,58 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Bundesland | Baden-Württemberg |
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Einwohnerzahl | 50.025 |
Stadtgröße | Verband |
Fläche | 107,90 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Smart City heißt für Aalen und Heidenheim gemeinsam „lebenswert", „nachhaltig", „stark", „vernetzt" und „innovativ" zu sein. Digitale Lösungen sollen entlang der Bedarfe der Menschen umgesetzt und von allen genutzt werden können. Eine Smart City ist für uns eine Stadt, die sich den Möglichkeiten digitaler Technologien bedient, um die Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität in einer Stadt zu verbessern. Dazu gehört es für uns, Aufgaben des Alltags zu erleichtern, Informationen schneller und einfacher zugänglich zu machen und alle städtischen Entwicklungen mit dem Blick auf mögliche Synergien zu betrachten.
Das interkommunale Modellprojekt Aalen-Heidenheim GemeinsamDigital eröffnet den Städten die Gelegenheit, eine Vorreiterrolle bei der digitalen Stadtentwicklung in der Region Ostwürttemberg und darüber hinaus einzunehmen. So wollen die beiden Kommunen die Potenziale der Digitalisierung zum Zwecke des Gemeinwohls erschließen.
Wir wollen Aufgaben des Alltags erleichtern, Informationen schneller zugänglich machen und alle städtischen Entwicklungen mit dem Blick auf mögliche Synergien betrachten.
Der Schlüssel für die digitale Transformation ist die synergetische Verknüpfung mutiger Ideen und Visionen mit konkreten strategischen Zielen und die zielgerichtete Ableitung zentraler Handlungsfelder und Maßnahmen. Dies ist unser gemeinsamer Weg zur Smart City. Das gemeinsame Handeln wird dabei durch fünf integrierte Leitziele eingefasst. Diese integrierten Leitziele bilden das gemeinsame Verständnis für die Aktivitäten im Modellprojekt #AalenHeidenheimGemeinsamDigital. Sie bieten darüber hinaus einen Orientierungsrahmen für die städtischen Gestalterinnen und Gestalter, um den gemeinsamen digitalen Weg auch über 2030 hinauszugehen.
In einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess wurden acht zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet. Darüber hinaus nehmen drei integrierte Zielbilder lokale und regionale Entwicklungen auf, orientieren sich an den Wünschen und Ideen der Stadtgesellschaft und greifen querschnittsorientiert digitale Lösungsansätze aus den einzelnen Handlungsfeldern auf. Die Zielbilder bündeln die Handlungsfelder und bilden sogenannte Maßnahmenbündel aus. Bei diesen handelt es sich um Maßnahmenpakete, die in ihrer gemeinschaftlichen Wirkung auf die Erreichung der integrierten Zielbilder einzahlen. Die bereits im Zuge der Strategiephase bearbeiteten Basismaßnahmen, welche in der Umsetzungsphase weiter gefördert und ausgerollt werden sollen, bauen auf den beantragten Maßnahmen aus der Strategiephase auf.
Folgende zwei Projekte gehören in die Strategiephase:
Der Konvergente Netzplan ermöglicht für beide Städte die Ist- und Soll-Darstellung verschiedener Infrastrukturkomponenten wie Glasfaser, Mobilfunk (2G bis 5G) und Sensorik-Netzwerke (Low Power Wide Area Network). Damit bildet er die Grundlage für den mittel- bis langfristigen Endausbau zu einem gigabitfähigen Netz.
Die Planung bildet somit auch die infrastrukturelle Grundlage der Smart-City-Strategie für Aalen und Heidenheim und sämtliche im Rahmen des Modellprojekts zu entwickelnder Anwendungen.
Beim KNP handelt es sich damit um ein Teilprojekt, das nach der Umsetzung nicht sofort sichtbar ist; vielmehr liefert er das infrastrukturelle Grundgerüst dafür, greifbare und nützliche Anwendungen darauf aufzubauen.
Das Smarte Cockpit macht als zentrale IoT-Plattform Leistungen wie intelligente und nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz, Luftverschmutzung usw. nach außen und innen sichtbar.
Automatisierte Analysen erlauben gezielte und vorausschauende Optimierungsmaßnahmen. Infrastrukturen und die eigene Ressourcenplanung können laufend ökonomisch und ökologisch verbessert werden. Ebenso können Datensätze als Open Data zur Verfügung gestellt werden.
Das Smarte Cockpit trägt so dazu bei, klassische Verwaltungsprozesse zu vereinfachen, effizienter zu gestalten und Kosten einzusparen. Gleichzeitig ist das Smarte Cockpit auch in der Lage, für Bürgerinnen und Bürger relevante Informationen wie beispielsweise Verkehrs-, Parkplatz- oder Klimadaten in Echtzeit anschaulich zu visualisieren.
In der Umsetzungsphase haben wir unsere Projekte in sog. „Maßnahmenbündel" strukturiert:
Aalen und Heidenheim planen und forcieren als strategisches Ziel den nachhaltigen Aufbau einer innovativen Dateninfrastruktur. Dabei steht einerseits die konvergente Planung aller Netzebenen (Glasfaser, Mobilfunk und Sensoriknetze) im Fokus. Ziel der weiterführenden Infrastrukturplanung ist der mittel- bis langfristige Endausbau hin zu einem gigabitfähigen Netz, welches die Grundlage für smarte Anwendungen darstellt. Dabei wird der flächendeckende Ausbau des LoRaWAN-Standards in beiden Städten als Übertragungstechnologie zur Übermittelung von Sensordaten im Stadtgebiet angegangen. Die Etablierung von verschiedenster Zählsensorik (Hardware) trägt dazu bei, verschiedene Echtzeitdaten und Zeitreihenvergleiche zu generieren. Dies ermöglicht den Aufbau einer vielfältigen Datenbasis, um eine kritische Menge an Echtzeitinformationen zur Realisierung nutzenstiftender Anwendungen zu generieren.
Daten brauchen einen zentralen Ort, wo sie gesammelt, strukturiert bzw. vorverarbeitet und gespeichert werden. Dieser Ansatz wird über eine kommunale Datenplattform realisiert. Dabei werden spezifische Datensätze zusammengeführt, die es mittelfristig ermöglichen, Vorhersagen über verschiedene Modelle zu physischen Gütern der Städte zu beziehen. Durch datenbasierte Entscheidungen und Prognosen schaffen beide Städte ergänzend zu den analogen Möglichkeiten eine neue Planungsgrundlage. Dazu müssen die Daten innovativ, verantwortungsvoll, gemeinwohlorientiert und transparent genutzt werden. Dort, wo es der Datenschutz zulässt, werden Daten offen und über ein zu entwickelndes städtisches Open Data Portal der Stadtgesellschaft und allen interessierten Akteuren zum Aufbau eines digitalen Ökosystems zur Verfügung gestellt. Datensilos werden so aufgebrochen und echte Mehrwerte für die Stadtgesellschaft entstehen.
Die Erhebung, Speicherung, Analyse und Verknüpfung von Daten können enorm zu einem effizienten Einsatz von kommunalen Ressourcen beitragen. Durch eine datenbasierte, optimierte Planung von Arbeitskräfteeinsatz, Fahrzeugen und anderen Betriebsmitteln können urbane Räume besser bewirtschaftet und gepflegt werden. Gerade vor dem Hintergrund der In-Wert-Setzung von öffentlichen Räumen, einer klimagerechten und nachhaltigen Bewirtschaftung von kommunalen Grünflächen und einer gezielten Kontrolle und Bewirtschaftung des ruhenden Verkehrs ergeben sich vielfältige Anwendungsfälle für die datenbasierte Ressourcenoptimierung. Aalen und Heidenheim hinterfragen dazu bestehende Prozesse mit Schnittmengen zu Klima- und Umweltschutz innerhalb der beiden Verwaltungen kritisch. Sie implementieren schrittweise effizienzsteigernde und ressourcensparende Optimierungen mithilfe digitaler Lösungen. Die Städte erhoffen sich mithilfe dieser Prozessinnovationen, ihre Handlungsfähigkeit als Kommune im Kontext des spürbar voranschreitenden Personal- und Fachkräftemangels zu sichern.
Aalen und Heidenheim setzen zur Entwicklung konkreter Lösungsansätze und für einen messbaren Beitrag zum Umweltschutz auf digitale Lösungen, die sowohl in den Teilorten als auch im urbanen Raum anwendbar sind. Die flächendeckende Erfassung von Umweltdaten soll Belastungshotspots identifizieren, kritische Räume in den Fokus rücken und das Stadtklima in den nächsten Jahren nachhaltig verbessern. Krisensituationen soll zukünftig mithilfe von Frühwarn- und Gefahrenanalysen proaktiv entgegengewirkt werden, um neben der Wohlfühlatmosphäre auch harte Faktoren wie das Sicherheitsbedürfnis der Menschen in den Fokus zu rücken. Ziel ist eine Modellierung und Ergebnisverwertung der gesammelten Umweltdaten mit Mehrwert für die Stadtgesellschaft.
Die größten Probleme und Herausforderung im Mobilitätskontext wurden im Bereich von nachhaltigen, flexibleren und bedarfsgerechten Mobilitätslösungen identifiziert. Bei der Zugänglichkeit von Informationen zu Mobilitätsangeboten wird Verbesserungspotenzial durch ÖPNV Echtzeitdaten oder Verfügbarkeitsinformationen zu Sharing-Angeboten gesehen. Ein weiterer Fokus soll in Zukunft auf der Förderung umweltverträglicher Mobilitätsformen liegen. Dies bedarf spezifischer Anreize, um die Nutzungszahlen umweltschonender Verkehrsmittel zu erhöhen und für einen Mobilitätswandel zu motivieren. Der erste Schritt liegt in der Sammlung von Datensätzen mit Mobilitätsbezug, um eine ganzheitliche Betrachtung von Verkehren in der Stadt zu ermöglichen. Nur durch eine Integration der gesammelten Mobilitätsdaten in übergeordnete Plattformen können die zentralen Zielsetzungen schrittweise erreicht werden. Dazu gehören die Schließung von Mobilitätslücken zu Randzeiten oder in Randgebieten, die Verbesserung der Zugänglichkeit von Informationen zu Mobilitätsangeboten oder die flexiblere Nutzung von Mobilitätsangeboten. Die Entwicklungen begünstigen dann wiederum die Ausbreitung und verstärkte Nutzung der klimafreundlichen, bedarfsgerechten Mobilität in den Städten und die Reduzierung des Individualverkehrs.
Die Smart Cities helfen, Technologien zum Nutzen der Menschen einzusetzen und die Menschen zur digitalen Teilhabe zu befähigen. Es soll allen möglich sein, noch besser an der Stadtgesellschaft teilzunehmen. Die Smart City Prinzipien des integrierten Zielbilds setzen im gesamten Stadtgebiet und folglich auch in den Teilorten an, um die Städte Aalen und Heidenheim für die Zukunft zu rüsten. Dahingehend wird die Aufenthaltsqualität der Städte verbessert und neue Angebote zur digitalen Vernetzung der Stadtgesellschaft geschaffen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in beiden Städten regionsspezifisch. Die Anforderungen der beiden Städte werden in den Anwendungsfällen vereinheitlicht und gemeinsam betrachtet. Die Erfahrungen zu verschiedenen Problemlagen können aus beiden Städten genutzt werden, da beide Städte vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Die interkommunalen Stärken werden durch diese Zusammenarbeit und die Lösung von Problemen im Modellprojekt nutzbar gemacht, indem auf unterschiedliche Herausforderungen gemeinsam reagiert werden kann. Diese skalierbaren Erfahrungen werden für Interessierte über verschiedene Kanäle zugänglich gemacht. Der analoge Raum „Stadt" soll so mit den „digitalen Orten" vernetzt werden.
Die digitalen Angebote sollen für alle zugänglich, nutzbar und verständlich sein. Dabei spielen Schulungs- und Weiterbildungsangebote eine ebenso bedeutende Rolle wie intelligente Informationsangebote oder auch zentrale Anlaufstellen als „Lernorte für Digitalisierung" (Living Labs). Ziel soll es sein, durch die Verstärkung von Unterstützungsangeboten (wie z. B. Kursangebote zur Nutzung der Smart City Anwendungen vor Ort, Vorträge in spezifischen Formaten zu verschiedenen Smart City Themen, Werkstätten zum Ausprobieren von Sensorik etc.) das Thema für die Stadtgesellschaft greifbarer zu machen. Um die Stadtbevölkerung in diesem Prozess mitzunehmen und eine größtmögliche Akzeptanz der Anwendungen zu erreichen, wurde die Einrichtung von Living Labs in städtischen Quartieren geplant. Damit sollen digitale Lösungen bedarfsgerecht vermittelt und eine zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um Smart City Themen geschaffen werden. Die Living Labs fungieren als Begegnungsorte und Herzstück lebenswerter, vernetzter Städte. Dabei soll unter anderem der Einsatz von Sensorik für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter in den Fokus genommen werden.