Dresden auf einen Blick
Bundesland | Sachsen |
---|---|
Einwohnerzahl | 569.173 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 328,48 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Bundesland | Sachsen |
---|---|
Einwohnerzahl | 569.173 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 328,48 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Dresden bietet als Stadt der Kultur, der Wissenschaft und der Hochtechnologie ein hervorragendes Ökosystem, um wegweisende und modellhafte Lösungen für die gemeinwohlorientierte (digitale) Stadt der Zukunft zu schaffen. Angesichts dieser lokalen Besonderheiten und Potentiale baut die Vision auf Dresdens Innovationspotenzial als einer „Stadt der Macher“ auf. Die Modellquartiere des Smart-City-Projektes werden als digitale Testfelder verstanden, in denen intelligente Lösungen konzipiert und erprobt werden können. Dabei stehen die Friedrichstadt, die Johannstadt und Dresden Ost/Prohlis stellvertretend für alle Stadtteile Dresdens. Die Strategie zielt also auf alle Stadtteile ab und soll in diesen künftig zum Tragen kommen. Dresden als Smart City soll vor allem neue Ressourcen schaffen und u. a. substantielle Gewinne an Zeit, Information, Wissen und Energie für seine Bürgerinnen und Bürger ermöglichen – die diese dann für das Gemeinwohl nutzen können. So werden letztendlich durch intelligente Lösungen wertvolle Ressourcen eingespart und Potentiale geschaffen, die es der Stadtgemeinschaft erlauben, sich in die Gestaltung der Stadt und deren gemeinwohlorientierte Entwicklung einzubringen.
Dresden soll über die Ansätze des OZG (Onlinezugangsgesetz) weit hinausgehen, indem die digitale Vernetzung zwischen Bevölkerung und Verwaltung auf Themen der räumlichen Stadtentwicklung und digitaler Stadtinfrastrukturen ausgeweitet werden. Dadurch, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Bedarfe durch digitale, effiziente Lösungen schnell und fließend erledigen und wichtige Informationen einfach und direkt erreichen können (z. B. Verkehrs- oder Umweltdaten), gewinnen sie zusätzliche (Zeit-)Ressourcen, die sie für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung nutzen können. Die geplanten Maßnahmen werden sich in ihren weiteren Entwicklungsschritten verstärkt auf die Ermöglichung dieses gemeinnützigen Engagements ausrichten.
Neue Ressourcen schaffen für ein sozialgerechtes und klimaneutrales Dresden – durch experimentell-partizipative Stadtentwicklung, digitale Stadtinfrastrukturen und kommunikative Verwaltung!
Das Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities bietet Dresden und seiner Stadtgesellschaft die Chance, unser Streben nach einer digitalisierten und inklusiv-beteiligten Stadtentwicklung voranzubringen.
Die Hauptziele in der Umsetzung sind hierbei:
Das Ziel der Landeshauptstadt Dresden ist es, mit dem Modellprojekt experimentelle und innovative Formate für die Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung modellhaft zu untersuchen und umzusetzen. Bereits in Umsetzung befindliche und neu geplante Smart-City-Maßnahmen sollen im Rahmen der „Smart-City-Strategie“ strukturiert, gebündelt und in den oben genannten Stadtteilräumen modellhaft erprobt werden. Zusammen mit dem WISSENSARCHITEKTUR Laboratory of Knowledge Architecture der TU Dresden wurde die partizipative strategische Vision für das Modellprojekt Smart City Dresden entwickelt. Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig forscht seit rund 10 Jahren zum Thema Digitale Stadtentwicklung (Schwerpunkte Partizipation und Co-Design) und arbeitete bereits u. a. in dem BMBF-Verbundprojekt „Die digitale Stadt gestalten“ (2019-2021) mit der Landeshauptstadt Dresden zusammen. In Workshops mit Sachverständigen verschiedener Fachämter wurden Randbedingungen geklärt, bereits laufende Smart-City-Maßnahmen einbezogen und konzeptionelle Ansätze formuliert. Mithilfe von spezialisierten Beteiligungsformaten der WISSENSARCHITEKTUR wurden diese Ansätze mit relevanten Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft reflektiert und das Feedback ausgewertet.
Die wissenschaftlich grundierte Strategieentwicklung mit breiter Partizipation aller Akteursgruppen stellt sicher, dass sich das Modellprojekt an den Bedürfnissen der Stadt orientiert, und bezieht in die Machbarkeits- und Risikoanalyse das Potential der Schwarmintelligenz mit ein. Als fortlaufende Strategie konzipiert, sollen die Prozesse für alle Beteiligten und Betroffenen integrativ und transparent sein und wahrnehmbare Mehrwerte schaffen.
In der Umsetzungsphase werden Projekt- und Maßnahmenleitung mit dem begleitenden Team der TU Dresden die Strategie laufend evaluieren und hinsichtlich Wirkung und Projektsynthese weiterentwickeln. Nach positiver Auswertung können die Maßnahmen auch in andere Stadträume implementiert werden oder stadtübergreifend Transformationsprozesse anstoßen. Der Mehrwert und die Nachnutzungspotentiale werden über öffentliche Formate publiziert und geteilt.
Im Rahmen der Smart-City-Strategie haben sich folgende Handlungsfelder für die Landeshauptstadt Dresden ergeben:
Aus dem ursprünglichen Quartiersansatz haben sich in Folge der Strategiephase konkrete Maßnahmen entwickelt, deren Ansätze im Rahmen des Modellprojektes prototypisch umgesetzt werden.
Die cleema-App regt Nutzerinnen und Nutzer über eine lokale und digitale Plattform zu nachhaltigem und klimagerechten Handeln an. Interessante Information und Gamification-Ansätze sollen auf einem niedrigschwelligen Level zu einfachen Verhaltensänderungen motivieren. Die Plattform bietet Quizze und Tipps zu nachhaltigem Verhalten in einem breiten Themenfeld von Energie und Mobilität über Naturschutz, Müll, Recycling, nachhaltigem Konsum bis hin zu Wissen und Gesellschaft.
Im Zuge der Maßnahme Smart Participation sollen die Kompetenzen und Angebote der Landeshauptstadt Dresden hinsichtlich smarter, digitaler, niedrigschwelliger und breitenwirksamer Bürgerbeteiligung strukturiert und erweitert werden. Dazu zählt auch eine smarte, vernetzte Bearbeitung von Anliegen und Projekten der Bürgerinnen und Bürger (im anlogen wie digitalem Raum) im engen Austausch mit der Verwaltung. Digitale Beteiligungs- und Ko-Kreationswerkzeuge sollen die Bürgerschaft „Dresdens Smart Citizenship“ dabei unterstützen, sich in eine inklusive und partizipative Stadtentwicklung/Stadtentwicklungspolitik einzubringen. Ein digitales Beteiligungskonzept soll diese Werkzeuge bündeln.
Ziel ist es, einen digitalen urbanen Zwilling aufzubauen, mit dem eine differenzierte Warnung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit vor Starkregen und ein Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten für alle relevanten Akteurinnen und Akteure zur Risikominimierung ermöglicht wird. Für die Darstellung des Istzustands der Umwelt sollen sensorgestützt die Daten zum tatsächlich fallenden Regen sowie seine Auswirkungen so erfasst, verdichtet und online bereitgestellt werden, dass digital ein zeitnahes Lagebild entsteht. Damit werden am Beispiel Starkregen sensorgestützte Informationen zum aktuellen Zustand quartiers- und straßenkonkret durch die öffentliche Bereitstellung für alle Akteurinnen und Akteure nutzbar.
Die bisherige grundlegende Trennung der Sektoren Strom, Wärme und Kälte in separate Gewerke bei der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen soll pilothaft überwunden werden und die Wertschöpfungsketten neu organisieren. Das Fernwärmenetz als zentrales hocheffizientes Energiesystem versorgt eine Vielzahl von Unternehmen und Haushalten mit Wärme. Um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung voranzutreiben, ist die Einspeisung von Energie aus regenerativen Quellen, wie z. B. der Photovoltaik erforderlich. Jedoch ist die Einspeisung aufgrund der hohen Temperaturen im Gesamtnetz nicht effizient möglich und eine einfache Reduzierung der Fernwärme-Netztemperatur nicht ohne Weiteres möglich. Um die Temperaturreduzierung und die Einspeisung von Erneuerbaren Energien modellhaft zu testen, soll ein Erprobungsraum geschaffen werden. Dieser findet sich in einem Quartier, das zugleich Modellcharakter für sämtliche Plattenbauquartiere mit Fernwärmeversorgung aufweist. Die Deckung des Wärmebedarfs wird durch den Einsatz von Wärmepumpen angestrebt.