Hannover auf einen Blick
Bundesland | Niedersachsen |
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Einwohnerzahl | 536.925 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 204,3 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Bundesland | Niedersachsen |
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Einwohnerzahl | 536.925 |
Stadtgröße | Großstadt |
Fläche | 204,3 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Die Landeshauptstadt Hannover ist gekennzeichnet durch internationale Messen, ein innovatives Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum sowie starken Einzelhandel. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in der Vision einer autogerechten Stadt wiederaufgebaut und gilt heute als wichtiges Verkehrs- und Logistikdrehkreuz. Als Großstadt steht Hannover vor Herausforderungen, wie Leerständen in der Innenstadt, der Verkehrswende oder Klimafolgenanpassungen (Starkregen, Hitze etc.). In schnelllebigen Zeiten mit hohem, krisenhaftem Handlungsdruck in gleich mehreren Bereichen braucht es neue Wege. Um der Zukunft zu begegnen, müssen wir Stadtentwicklung anders denken.
Restart: #HANnovativ – die Smart City Initiative Hannovers – bedeutet Vernetzung nicht nur im technischen Sinne, sondern insbesondere auch im kooperativen. Digitalisierung ermöglicht es uns, unsere Wünsche, Vorstellungen und Bedarfe besser umzusetzen und Probleme zu lösen, die vorher nicht (oder nur eingeschränkt) lösbar waren. Der Einsatz von modernen und smarten Technologien in Hannover zahlt auf die Umsetzung der übergeordneten politischen Ziele in den Bereichen Klimaschutz, Innenstadtentwicklung und Teilhabe ein. Die Menschen in Hannover stehen dabei im Mittelpunkt.
Denn nur im Zusammenwirken von Stadtentwicklung, technischer und sozialer Innovation, der Expertise und den Ressourcen aller Beteiligten entsteht ein kontinuierlicher Prozess der Erneuerung. Ein Prozess, in dem experimentiert, pragmatisch umgesetzt, stetig evaluiert und heute schon an morgen gedacht wird.
Stadtentwicklungs- und Erneuerungsprozesse sollen gemeinsam mit den Hannoveranerinnen und Hannoveranern durch Smart-City-Ansätze datenbasiert, partizipativ, ressourcenschonend und sozial gestaltet werden.
Die Strategie für Hannovers smarte City verbindet die Ergebnisse des Innenstadtdialogs und fachlicher Ziele, Strategien und Konzepte mit der Nutzung von Technik und Daten auf strategischer und projektorientierter Ebene. Sie ermöglicht im ersten Schritt Synergien und Sichtbarkeit durch eine Konzentration der Maßnahmen auf den Bezugsraum Innenstadt. Die Innenstadt soll resilient gegenüber bestehender Herausforderungen entwickelt und klimaneutral gestaltet werden. Hier soll die Verkehrswende eingeleitet und Hannover als Ort der Teilhabe langfristig gestärkt werden. Somit stellt die Innenstadt eine Art Reallabor dar, in dem in der Strategiephase mit der Umsetzung erster Maßnahmen die Skalierbarkeit und Übertragbarkeit der modellhaften Maßnahmen auf andere Stadtbezirke bzw. das gesamte Stadtgebiet angestrebt wird.
Die Strategie ist angelegt als Reiseführer durch zehn Handlungsfelder, die unabhängig von fachlichen Zuständigkeiten neue Zusammenhänge, Herausforderungen und Chancen eröffnen: Kultur, Lernen, Lebensraum, Vielfalt, Mobilität & Identität, Demokratie, Data & Technologie, Gemeinwohl & Wirtschaft, Zuhause, Gesundheit.
Aus der Perspektive der Autorin Mila Arendt beschreibt die Strategie die gemeinsame Vision einer Smart City Hannover mit hohem Identifikationspotential weit über die Stadtverwaltung hinaus. Das erfrischend andere Design und die Reise durch zehn verschiedene Handlungsfelder bieten Jeder und Jedem Anknüpfungspunkte an eigene Projekte oder Interessen und machen Lust auf mehr.
Während der Strategiephase konnten verwaltungsübergreifende Strukturen geschaffen werden, in der Maßnahmen und Projekte interdisziplinär gedacht und bearbeiten werden. Insbesondere unter den Aspekten einer neuen digitalen Infrastruktur und dem Einsatz neuer Technologien, können Wissenstransfer und Synergieeffekte zwischen den Maßnahmen entstehen. So kann auch die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöht werden.
Alle geförderten Maßnahmen leiten sich aus einem verwaltungsinternen Beteiligungsprozess ab und sollen die Potentiale von integrierter Stadtentwicklung und Digitalisierung voll ausschöpfen. Die Maßnahmen Open.Geo.Data (Strategiephase) und Urban.Open.Data (Umsetzungsphase) bilden das Fundament der Smart City Hannover und sind ein wichtiger Baustein im Rahmen der kommunalen Digitalisierung zum Aufbau einer kollaborativen Stadtdatenplattform. Der Aufbau einer Urban Data Platform (UDP) dient der Zusammenführung von kommunalen Daten verschiedener Fachsysteme, die über standardisierte Schnittstellen interoperabel für unterschiedliche Anwendungen bereitgestellt werden sollen. Der Innenstadt.Dialog dient als zentrales Beteiligungsformat, in dem die Stadtgesellschaft gemeinsam Ideen für eine zukunftsfähige hannoversche Innenstadt sammelt.
Mit Smart.Rad 2.0 soll aufbauend auf etablierten Prognosen bzgl. des Schaltzustands bei Erreichen der Lichtsignalanlage (LSA) sowie der Zeit bis zur Umschaltung (Smart.Rad 1.0) die App TrafficPilot für die Radfahrenden so weiterentwickelt werden, dass eine aktive Berücksichtigung an der LSA erfolgt, sodass die Schaltung einzelner Phasen nach Bedarf der Radfahrenden geschaltet wird. Mit Smart.Light werden innovative Technologien der Stadtbeleuchtung, inkl. umfassendem Monitoring der Umgebung erprobt. Durch den Einsatz von energieeffizienten smarten LED-Leuchten mit verschiedenen Sensoren und einer bewegungs- und zeitabhängigen Steuerung mit tageszeitabhängigem Lichtfarbwechsel wird die Beleuchtung in besonderem Maße auch den Anforderungen einer umwelt- und insektenfreundlichen Beleuchtung gerecht.
Historisch.Digital soll die Schätze aus Museen und Archiven auf digitalem Weg befreien und Nutzerinnen und Nutzer im Innenstadtraum mittels 3D-Scan von Objekten, Filter-Anwendungen und Augmented Reality zur Verfügung stellen. Im Kultur.Dreieck wird ein zusammenhängendes Kultur- und Kreativareal zwischen Künstlerhaus, Oper und Schauspielhaus geschaffen, das digitale Möglichkeiten aufnimmt und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigert. Bei Frei.Flächen & Zwischen.Raum geht es um eine effiziente und multicodierte Nutzung urbaner Flächen und Räume, deren Attribute (Status, Zeitinformationen, Belegung) für Anwendungen Dritter (Open Data) digital zugänglich werden.
Hitze.Wasser.Management zeigt uns einen effizienten Weg für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Zentrales Element ist eine Zisterne in der Prinzenstraße, aus der über Bodenfeuchte-Sensoren gesteuert automatisch umliegende Bäume bewässert und Bewässerungsfahrzeuge betankt werden können. Gekoppelt an die Regenradar-Daten des Deutschen Wetter Dienstes erfolgt vor großen Regenereignissen eine automatische Entleerung, um das volle Speichervolumen nutzen zu können. Auf der Basis des Klima.Agentenmodells (Strategiephase) wurde ein innovativer, planungsorientierter Modellansatz zur Unterstützung einer klimawandelangepassten Stadtplanung entwickelt. Im Bereich der Innenstadt sorgen sprühende Wasserelemente bedarfsgerecht für Verdunstungskühlung. Sensoren, die Lufttemperatur, Luftfeuchte und gefühlte Temperatur messen, liefern dafür die erforderlichen Steuerungsdaten.
Eine regelmäßige Beobachtung (Monitoring) und anschließende Bewertung und Einordnung (Evaluation) der bereits umgesetzten oder umzusetzenden Maßnahmen ermöglichen die kritische Reflexion der mit der Strategiephase initiierten Prozesse und dienen als wichtige Grundlage für die Übertragung von Maßnahmen auf gesamtstädtische Ebene. Auch neue technische Errungenschaften, wissenschaftlichen Erkenntnisse oder gesellschaftliche Trends sollen auf diese Weise mitgedacht werden.