Kirchheim bei München auf einen Blick
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 12.811 |
Stadtgröße | Kleinstadt |
Fläche | 15,5 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 12.811 |
Stadtgröße | Kleinstadt |
Fläche | 15,5 Quadratkilometer |
Phase | In die Umsetzungsphase gestartet |
Die Gemeinde Kirchheim bei München befindet sich in einer städtebaulichen Zäsur. In den kommenden Jahren werden 25 Prozent der gemeindlichen Flächen neu beplant und verdichtet, die Bevölkerung wächst dabei um 30 Prozent.
Dieser Umbruch soll mithilfe von Smart-City-Technologien, nämlich dem Einsatz von Simulations- und Planungswerkzeugen auf Basis eines Digitalen Zwillings, in einer besonderen Qualität erfolgen. Gleichzeitig werden die Veränderungen in der Gemeinde genutzt, um in einem iterativen Prozess von Datenerfassung, Prognose und Validierung Smart-Public-Data-Anwendungen zu trainieren und für den Einsatz im öffentlichen Raum nutzbar zu machen.
Die Veränderungen in der Gemeinde werden genutzt, um in einem iterativen Prozess von Datenerfassung, Prognose und Validierung Smart-Public-Data-Anwendungen zu trainieren.
Zunächst erfolgt die Datenerfassung: Bestandsdaten (Strom, Wasser, Demographie etc.) werden um spezielle Sensordaten aus den Bereichen Mobilität, Luftqualität und Umwelt ergänzt. Diese Daten werden aggregiert und im Digitalen Zwilling zusammengefasst und visualisiert.
Im weiteren Prozess werden Funktionen entwickelt, um diese Daten in Simulations- und Planungsszenarien sinnvoll zu integrieren und so eine neue Qualität der Gemeindeentwicklung zu erreichen.
Künstliche Intelligenz soll dabei als funktionale Klammer fungieren. Durch kontinuierliche Lernprozesse soll ein „Smart Public Data“-Steuerungssystem entwickelt werden, welches hochautomatisiert und eigenständig Empfehlungen ausgibt und auf mögliche Probleme hinweist.
Im gesamten Gemeindegebiet werden flächendeckend Luftqualitätssensoren installiert. Diese werden in Kooperation mit dem lokalen Stromversorger an Lichtmasten montiert.
Bei der Auswahl der Standorte wurde darauf geachtet, eine möglichst große Vielfalt an Szenarien erfassen zu können. So wurden Sensoren nicht nur an den Straßen installiert, sondern auch in Wohngebieten oder in Parkanlagen.
Auf diese Weise können die Entstehung und das Verhalten von Schadstoffwolken genauer untersucht sowie lokale Möglichkeiten der Vermeidung erforscht werden. Hauptuntersuchungsszenario bei diesem Projekt ist die Errichtung des Ortsparks für die Landesgartenschau, welche 2024 in Kirchheim stattfindet.
Wie sich dieser neue Ortspark auf die Luftqualität der Umgebungsbebauung auswirkt – nämlich zunächst als Baustelle, im weiteren Prozess dann als vollständig entwickelter Park –, soll über mehrere Jahre untersucht werden.
Der Digitale Zwilling bildet das Herzstück des Kirchheimer Smart-City-Projekts. Dieser dient einerseits als Visualisierungs- und Simulationsplattform für sämtliche weiteren Teilprojekte. Darüber hinaus soll der Digitale Zwilling aber auch geeignet sein, gemeindliche Baugenehmigungsprozesse zu beschleunigen, respektive teilweise zu automatisieren.
So sollen digitale Bauanträge in den Digitalen Zwilling eingelesen werden und ein automatisierter Abgleich mit den geltenden Bauvorschriften erfolgen. Dies kann dann von den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern als Grundlage für deren Abwägung und Entscheidung verwendet werden.
Im weiteren Prozess sollen zudem Einsatzmöglichkeiten des Digitalen Zwillings auch für Bauleitplanverfahren geprüft und getestet werden.