Konstanz auf einen Blick
Bundesland | Baden-Württemberg |
---|---|
Einwohnerzahl | 86.164 |
Stadtgröße | große Mittelstadt |
Fläche | 54,12 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Bundesland | Baden-Württemberg |
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Einwohnerzahl | 86.164 |
Stadtgröße | große Mittelstadt |
Fläche | 54,12 Quadratkilometer |
Phase | Umsetzungsphase nach Strategiephase |
Konstanz ist geprägt durch die Lage am Bodensee und die unmittelbare Nachbarschaft zur Schweiz. In der historischen Altstadt der Konzilstadt kann die Geschichte der Stadt erlebt werden, der Bodensee bietet einen hohen Freizeitwert für Einheimische und Gäste. Konstanz ist zudem Wirtschaftsstandort mit Schwerpunkt auf innovativen Technologien und modernen Dienstleistungen und mit einer Exzellenzuniversität sowie einer Hochschule ein Ort der Wissenschaft.
Die durch die geografische Lage bedingte grundsätzliche Flächenknappheit wird durch einen Anstieg der Wohnbevölkerung zur Herausforderung. Ebenso die Nähe zur Schweiz, die unter anderem Pendelbewegungen zum Einkaufen (nach Deutschland) und zum Arbeiten (in die Schweiz) zur Folge hat.
Auch die Folgen des Klimawandels sind spürbar und werden zum Beispiel am zeitweisen sehr niedrigen Pegel des Bodensees für jeden sichtbar. 2019 rief Konstanz als erste deutsche Stadt den Klimanotstand aus.
Im Programm Smart Green City werden Maßnahmen durchgeführt, die als innovative digitale Angebote und Anwendungen die nachhaltige Entwicklung in der Stadtgesellschaft vorantreiben. Mit der Entscheidung zum Programmtitel „Smart Green City“ wird herausgestellt, dass die weitgehende Klimaneutralität bis Ende 2035 das übergeordnete Anliegen des Programms und der Stadt Konstanz ist.
Konstanz wird mit Hilfe intelligenter Technologien eine digitale und nachhaltige Stadt. Wir fördern Lebensqualität sowie Teilhabe und werden gleichzeitig den Ressourcenverbrauch minimieren.
Aus der Konstanzer Vision leiten sich drei Zielbilder ab. Sie konkretisieren die Vision und bieten die Richtschnur für die Smart Green City Projekte. Die Zielbilder sind:
1. Steigerung der Lebensqualität
2. Stärkung der Teilhabe und des sozialen Zusammenhalts in der Stadtgesellschaft
3. Minimierung des Ressourcenverbrauchs und Förderung des Klimaschutzes
In die Entwicklung der Smart Green City Strategie 2.0 wurden Konstanzer AkteurInnen und BürgerInnen einbezogen.
Wesentliche Ergebnisse waren
1. der Entwurf der Konstanzer Datenethik, die definiert, wie und zu welchen Zwecken Daten durch die Stadt Konstanz erhoben, genutzt und weitergegeben werden dürfen,
2. die Innenstadtcharta für Konstanz, welche die Anforderungen verschiedener Gruppen an die Innenstadt berücksichtigt und
3. Projekte, die im Rahmen des Programms bis Ende 2026 umgesetzt werden sollen. Die meisten von ihnen führt die Stadt Konstanz zusammen mit mindestens einer Partnerinstitution durch. So können Potenziale des Wissensstandorts Konstanz genutzt und neue Netzwerke begünstigt werden.
Das Projekt Klimadatenplattform beinhaltet den Aufbau einer städtischen Datenplattform mit Fokus auf Klima- und Umweltdaten. Sie bildet das zukünftige Rückgrat der Smart Green City Konstanz und stellt die Basis-Infrastruktur für weitere Umsetzungsprojekte dar. Die Plattform zielt darauf ab, vorhandene Daten im Stadtgebiet zu sammeln, zu strukturieren, zu aggregieren und bearbeitbar zur Verfügung zu stellen. Entscheidend ist auch, in der Stadtverwaltung ein gemeinsames Verständnis für den Umgang mit diesen Daten aufzubauen. Dies hilft dabei, bedarfsgerechte und zukunftsweisende Entscheidungen für Konstanz zu treffen.
Rund 40% der klimaschädlichen Emissionen in Konstanz entstehen durch die Wärme- und Stromversorgung in Wohngebäuden. Um diese Emissionen sinnvoll und langfristig zu senken, müssen komplexe Entscheidungen getroffen werden. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Folgen verschiedener Maßnahmen mithilfe einer Simulation transparent werden. Dies kann dabei helfen, die optimale Maßnahme im Sinne der Sozial- und Klimaverträglichkeit zu finden.
Konstanz hat sich in seiner Klimaschutzstrategie zum Ziel gesetzt, den Photovoltaikausbau stark zu beschleunigen. In Altstadtquartieren stehen wir allerdings vor zahlreichen Herausforderungen. Deshalb werden neue Lösungen getestet und in die Breite getragen, die das Altstadtbild für zukünftige Generationen erhalten und gleichzeitig viele Dächer für Photovoltaik nutzbar machen.
Das Projekt sinkt den Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung indem alte Leuchttechnik (Natriumdampf-Hochdrucklampen) durch LED-Technik ausgetauscht wird. „Smart“ an dem Projekt ist ein neuer Sensor, mit dessen Hilfe die Intensität der Beleuchtung entsprechend dem aktuellen Bedarf gesteuert wird: Ist kein Verkehr, sind die Leuchten im Ruhemodus, kommt Verkehr auf, werden die Leuchten dynamisch und mitlaufend erhellt – sie können sogar an das Wetter angepasst werden.
Das Projekt soll das An- und Ablegemanöver mit Hilfe von KI-assistierten Komponenten auf dem voll-elektrischen Schiff MS Mainau optimieren. Um energieeffizient zu manövrieren, sollen die SchiffsführerInnen durch einen digitalen Zwilling unterstützt werden. Unter Berücksichtigung von Wind- und Strömungsverhältnissen wird der optimale Anlegekurs von der aktuellen Position bis zur Endposition sowie das optimale Geschwindigkeitsprofil berechnet.
Ziele dieses Projekts ist die Senkung des Kfz-Aufkommens der Kurier-, Express- und Paketdienstleister. Die nachhaltige Stadtlogistik auf der letzten Meile soll so ausgerichtet sein, dass Zulieferungen mit Lastenfahrrädern in die Innenstadt erleichtert werden. Die Rolle der Stadt besteht in der Gewährleistung der Rahmenbedingungen für einen möglichst ökologischen Wirtschaftsverkehr, z.B. durch mobile Umschlagpunkte auf bestehenden, reservierbaren Stellplätzen.
Mit Hilfe statistischer Berechnungen wird der zu erwartende CO2-Ausstoß für eine bestimmte Route ermittelt und den AutofahrerInnen mittels digitaler Anzeigetafel dargestellt. Beachtet werden dabei u.a. die erwartete Durchschnittsgeschwindigkeit und die zu erwartenden Brems- und Beschleunigungsvorgänge. Die notwendigen Daten werden durch Sensoren am Straßenrand erfasst. Die AutofahrerInnen sollen motiviert werden, Routen zu wählen, bei denen weniger CO2 ausgestoßen wird.
Mithilfe eines digitalen Zwillings soll eine inklusive, behindertengerechte Routenplanung ermöglicht werden. Ziel ist es, dass die (teilweise vorhandenen) Routenplanungs-Algorithmen zusätzliche Informationen, wie zu temporären Hindernissen aus dem Baustelleninformationssystem oder zu der Bodenbeschaffenheit in der Innenstadt, wie Kopfsteinpflaster, berücksichtigen. Die angepassten Routing-Algorithmen sollen im Konstanzer 3D-Stadtmodell integriert werden. Menschen mit eingeschränkter Mobilität soll ermöglicht werden, die Routen vorab digital „abzufahren“, um individuelle Problemstellen, zu identifizieren.
Für die Verbesserung des Zusammenspiels von FußgängerInnen, RadfahrerInnen und AutofahrerInnen an Kreuzungen werden Sensoren eingesetzt, die FußgängerInnen und RadfahrerInnen datenschutzkonform erfassen und dabei helfen, deren zukünftige Wege und Geschwindigkeiten vorherzusagen. Mit diesen Informationen kann eine Bedarfsampel automatisch geschalten werden. Auch eine Priorisierung einer bestimmten Gruppe ist möglich: RadfahrerInnen könnten bei Regenwetter in der Ampelschaltung begünstigt werden.
Im Rahmen des städtischen digitalen Verkehrsmanagementsystems soll eine Niedrigemmissionszone in der Innenstadt geplant werden. Durch die Erfassung von Verkehrsströmen können Maßnahmen zur Luftbelastungen und den Emissionen abgeleitet werden: VerkehrsteilnehmerInnen werden durch digitale Anzeigen über Parkmöglichkeiten, Reisezeit und Alternativen zum Auto informiert, Zufahrten könnten bei Vollauslastung der Stellplatzanlagen gesperrt werden, für E-Antriebe könnten spezielle E-Parkplätze inklusive Ladeinfrastruktur ausgewiesen werden oder die Zufahrtssperre für E-Fahrzeuge geöffnet werden.
Die Innenstadt verändert sich. Mit diesem Projekt wird auf bereits spürbare Herausforderungen wie Hitze, Stadtgrün, Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung in der Innenstadt reagiert. Es baut auf der im letzten Jahr entwickelten Innenstadtcharta auf, die nun mit einem klaren Maßnahmenplan schrittweise umgesetzt werden soll. Einen Schwerpunkt bilden Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Ziel ist, durch die Zusammenarbeit wichtiger lokaler AkteurInnen, u.a. aus dem Einzelhandel, dem Tourismus, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Kultur, der Politik, der Verwaltung und der Bürgerschaft die Innenstadt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und unter Nutzung des Digitalisierungspotentials zukunftsfähig aufzustellen.
Das Projekt befasst sich mit einer gezielten und damit ressourcenschonenden Bewässerung von Jung- und Altbäumen. In der Pilotphase werden Bäume auf mehreren Schulhöfen mit Bodenfeuchte-Sensoren ausgestattet. Die Sensordaten der einzelnen Bäume werden auf der Klimadatenplattform zur Verfügung gestellt und zeigen den SchülerInnen, wann die Bäume gegossen werden müssen.
Das Projekt beinhaltet die Entwicklung einer Anwendung zur verbesserten Koordination der ober- und unterirdischen Rattenbekämpfung. Die schlauen Schlagfallen für besonders stark betroffene Stellen sind mit Sensorik ausgestattet. Sie liefern ein Zählsystem nach dem situationsbedingt bekämpft werden kann und mit dem die Entwicklung der Population beobachtet werden kann.
Für den Begegnungsraum in der Hussenstraße 13 und weitere öffentliche Räume in Konstanz wird ein Nutzungs- bzw. Veranstaltungskonzept entwickelt. Es sind folgende Formate angedacht: Hackathons zu Klima- und Mobilitätsdaten, Ausstellung zu digitalen Unterstützungsmöglichkeiten im Alter für daheim, Workshops zu Anwendungsfällen im Rahmen des digitalen Zwillings und der Klimadatenplattform.
Das Konstanzer BürgerInnen-Panel soll als innovatives Instrument zur BürgerInnenbeteiligung eingeführt werden. Über eine Webanwendung sollen ca. 200 ZufallsbürgerInnen ihre Meinungen zu konkreten Vorhaben, Fragestellungen und Planungen der Stadtverwaltung abgeben. Dabei wird besonderer Wert auf eine möglichst ausgewogene Rekrutierung und repräsentative Besetzung gelegt.
Über die Konstanz Card/App sollen mehreren Karten von städtischen Einrichtungen und Angeboten zusammengeführt werden. Den BürgerInnen wird mit einem Zugang die Nutzung städtischer Leistungen erleichtert, wie die der Stadtwerke Konstanz (Bus & Fähre fahren, Schwimmbadbesuch). Besonderer Mehrwert bestünde in der Integration des Sozialpasses und der damit verbunden Möglichkeit, diesen diskriminierungsfrei zu nutzen oder auch durch den digitalen Zugang zu Bibliotheksangeboten.
Das Projekt befasst sich mit der einheitlichen Dateneingabe von kulturellen Veranstaltungen und Angeboten in Konstanz (D) und Kreuzlingen (CH), wofür auf einer gemeinsamen Plattform Metadaten vereinheitlicht und Schnittstellen optimiert werden sollen.