Drohnenbefliegung von Bäumen im Lemgoer Stadtwald
Drohnenbefliegung von Bäumen im Lemgoer Stadtwald digital.interkommunal

Von Bamberg nach Lemgo: KI-gestützte Baumpflege

In Bamberg werden Bäume von oben gerettet – mithilfe von Drohnen und Künstlicher Intelligenz (KI). Der eigens für diese innovative Baumpflege entwickelte KI-Code wird bald Open Source verfügbar sein und kann dann von anderen Kommunen genutzt werden. Schon jetzt wird der Ansatz aus Bamberg ins ostwestfälische Lemgo übertragen.

10.09.2024

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Das Projekt „BaKIM“ – kurz für „Baum, Künstliche Intelligenz und Mensch“ – setzt auf moderne Technologie, um den Gesundheitszustand von Bäumen in Parks und Wäldern zu überwachen und zu schützen. Drohnen erfassen dafür detaillierte Luftbilder der Baumkronen, die anschließend durch KI analysiert werden. Ziel ist es, kranke Bäume frühzeitig zu erkennen und gezielt zu pflegen. So wurde die KI bereits erfolgreich darauf trainiert, Mistelbefall an Kiefern zu identifizieren. „Unsere KI basiert auf Tiefen Neuronalen Netzen“, erklärt Johannes Hölzel, Leiter des Bamberger Forstamts und bei der Stadt Bamberg für BaKIM verantwortlich. Der Lehrstuhl für Kognitive Systeme der Universität Bamberg setzt das Projekt technisch um. 

Die durch BaKIM gewonnenen Erkenntnisse kommen nicht nur den Bäumen zugute, sondern erleichtern auch die Arbeit der Mitarbeitenden in Forstämtern und der Baumpflege. Beispielsweise lässt sich nun der Personaleinsatz effizienter planen. BaKIM wurde zunächst durch das Bayerische Staatsministerium für Digitales gefördert und wird im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) weiterentwickelt. Ein zentrales Ziel ist die Verbesserung der Anwendbarkeit: „Bislang ist Fachwissen erforderlich, um die trainierten Tiefen Neuronalen Netze zu nutzen und Vorhersagen aus den Drohnenbildern zu generieren. Das soll sich künftig ändern“, so Johannes Hölzel. Mit der Veröffentlichung des Open-Source-Codes im Herbst 2024 schafft Bamberg die Grundlage für eine breitere Nutzung und Weiterentwicklung durch andere Städte und Kommunen.

Übertragung nach Lemgo

Derzeit wird BaKIM bereits nach Lemgo in Ostwestfalen übertragen. Im dortigen Stadtwald wurden bereits Drohnenbilder aufgenommen, die in Bamberg weiterverarbeitet werden. Dazu gehört unter anderem die Kartierung der Bäume und die Schätzung ihrer Vitalität. „Wir sind gespannt, inwiefern unsere KI-Modelle auch unter veränderten Bedingungen verlässliche Ergebnisse liefern“, sagt Johannes Hölzel. Nicole Baeumer, Leiterin des Modellprojekts Smart Cities digital.interkommunal für Lemgo und Kalletal, schätzt die Unterstützung aus Bamberg sehr: „Wir profitieren enorm von den Erfahrungen aus Bamberg und freuen uns darauf, unsere eigenen Erkenntnisse in das Projekt einbringen zu können.“

Lemgo und Bamberg planen, eine Projektvereinbarung zur gemeinsamen Weiterentwicklung zu schließen. Die Bamberger übertragen BaKIM derzeit zudem ins benachbarte Weisendorf. Auch die Stadt Zürich und weitere umliegende Forstämter zeigen bereits Interesse an einer Übernahme von BaKIM. Damit ist BaKIM ein echtes Vorzeigeprojekt im Sinne der Modellprojekte Smart Cities. Denn das Ziel des Programms ist schließlich lebendige Netzwerke zu schaffen, die sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und Lösungen sowie Erfahrungen teilen, von denen alle Kommunen profitieren.

Kontakt: Johannes Hölzel (Johannes.Hoelzel@stadt.bamberg.de)

Weitere Informationen: Smart City Bamberg