Workshopsituation
Smart City Regensburg / Dominik Hupf

Kreative Impulse durch Cross Innovation

Unsere Städte stehen vor gewaltigen Herausforderungen: Klimawandel, soziale Ungleichheiten und veraltete Infrastrukturen erfordern dringend innovative Lösungen. Doch wie können wir diese komplexen Probleme bewältigen? Ein Schlüssel liegt in der sogenannten Cross Innovation. Dieser Ansatz fördert die Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure, um gemeinsam kreative, nachhaltige und nutzerzentrierte Lösungen für die Stadt von Morgen zu entwickeln. Das Modellprojekt Smart Cities Regensburg setzt die Methode bereits erfolgreich ein.

05.09.2024

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Soziale Ungleichheiten, knapper Wohnraum, veraltete Verkehrssysteme und Infrastrukturen: Städte stehen vor großen Herausforderungen. Der Klimawandel zwingt uns zudem, Städte widerstandsfähiger gegen häufiger werdende Extremwetterereignisse und steigende Temperaturen zu machen. Die zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz verändern zudem auch urbane Räume. 

Angesichts dieser Realität drängt sich eine zentrale Frage auf: Können wir große Herausforderungen wie den Klimawandel, ökonomische Transformationen oder kulturelle Konflikte in Städten überhaupt noch bewältigen? Unsere klare Antwort in Regensburg: Ja, aber nur, wenn wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam an innovativen Lösungen für die schlaue Stadt von Morgen arbeiten. Denn ohne mutige Innovationen riskieren Städte nicht nur, an Lebensqualität zu verlieren und soziale Spannungen zu verschärfen, sondern auch ihre wirtschaftliche Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Deshalb ist es höchste Zeit für neue Formen der Zusammenarbeit.

 

Cross Innovation als Lösungsansatz für urbane Herausforderungen

Cross Innovation beschreibt eine branchenübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, ko-kreativ – also gemeinsam – Innovationen zu entwickeln. Anstatt die Lösung für ein Problem innerhalb eines Fachbereichs oder einer Personengruppe zu suchen, kombiniert die Cross-Innovation-Zusammenarbeit das Wissen und die Kompetenz verschiedener Disziplinen miteinander, um so neuartige Lösungsansätze zu entwickeln. 

Im Kontext der Stadtentwicklung ist Cross Innovation deshalb besonders gut geeignet, da es sich bei kommunalen Herausforderungen in der Stadtentwicklung zunehmend um komplexe Querschnittsthemen handelt, die naturgemäß verschiedene Expertisen benötigen. Während früher bei wachsendem Verkehrsaufkommen einfach die Infrastruktur ausgebaut wurde, müssen heute neue, flächen- und klimaschonende, multifunktionale Lösungen her; statt einem Mehr braucht es ein Besser, Angepasster und Smarter. Dies berücksichtigen wir auch in unserer Smart–City-Strategie Regensburg. Denn durch das Aufeinandertreffen von Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Verwaltung können wir gemeinsam innovative Lösungen für städtische Probleme finden.

 

Das Cross-Innovation-Lab Regensburg

Beteiligung in Regensburg
Pop-up-Beteiligung zu Smart City im Herzen der Altstadt Regensburgs, 2022 Smart City Regensburg / Bilddokumentation Stadt Regensburg

In Regensburg setzen wir als Smart-City-Team auf das Potenzial von Cross Innovation. Im Rahmen des Smart-City-Förderprojekts REGENSBURG_NEXT erproben wir mit dem Cross-Innovation-Lab prototypisch, wie und in welchen Formaten innovative Ideen für unsere Stadt durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven entstehen können. Das bereits vorhandene starke Innovationssystem – bestehend aus Hochschulen, Zukunftsclustern sowie weiteren engagierten Netzwerken, Vereinen und Menschen – dient dafür als nützliche Ausgangsbasis.

Unsere Arbeit beginnt in der Regel mit der konkreten Problemstellung eines Fachbereichs der Stadtverwaltung. Um passende Lösungsansätze zu entwickeln, beziehen wir von Anfang an betroffene Akteurinnen und Akteure in den Prozess ein, zum Beispiel im Rahmen von Interviews oder Workshops. Dabei testen wir immer wieder neue Formate der Zusammenarbeit und reflektieren diese hinsichtlich ihrer Eignung für städtische Innovationsprozesse. Am Ende des ko-kreativen Prozesses entstehen Prototypen, die sich je nach Fragestellung unterscheiden, digital oder analog sein können, aber immer gemein haben, dass sie längerfristige Lösungen aufzeigen. Durch sie ist es möglich, die entwickelten Ideen vorab zu testen und Feedback zu ihnen zu erhalten. Dadurch lassen sich Konzepte bereits frühzeitig auf ihre Eignung hin überprüfen und gegebenenfalls weiter optimieren, bis sie der Fachbereich am Ende der Testphase in eine finale Lösung umsetzt.

Eine besondere Form der Cross Innovation lebt das „Labor der kreativen Köpfe” vor, welches als frühes Leuchtturmprojekt bereits Pilotvorhaben umgesetzt hat. Es ist ein Projekt der Kreativbehörde der Stadt Regensburg, also der kommunalen Kreativwirtschaftsförderung der Stadt. Die Idee des Labors: Kreative Menschen entwickeln zusammen mit der Stadtverwaltung Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unserer Stadt und probieren diese aus. 

Der experimentelle Ansatz ist ortsunabhängig und Formate finden dort statt, wo die Problemlösungskompetenz von Kreativen gefragt ist – als Kommune wollen wir diese für die Gestaltung Regensburgs nutzen. Die Entwicklung modellhafter und übertragbarer Lösungen sollen die Zukunftsfähigkeit und Resilienz des Standorts stärken. In den Denk- und Arbeitsweisen Kreativschaffender haben wir ein besonderes Potenzial für die Entwicklung innovativer Ideen erkannt, da sie nutzerzentriert, bedarfsorientiert und iterativ an ihre Problemstellung herantreten. Deshalb ist das Ziel des „Labors der kreativen Köpfe” nicht nur das Potenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft durch ihre Integration in die Lösungsentwicklung direkt zu nutzen, sondern auch von diesen Arbeitsweisen zu lernen und sie in die Arbeit der Stadtverwaltung zu integrieren.  

 

Wie die Stadtentwicklung Cross Innovation nutzen kann

Nutzerzentriertheit 

Cross Innovation zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene frühzeitig in den Problemlösungsprozess eingebunden werden. Ein Problem wird zunächst aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, um besser zu verstehen, woher dieses rührt und welche Menschen davon betroffen sind. Dies kann beispielhaft in Form von qualitativen Interviews, Umfragen, Vor-Ort-Begehungen, Beobachtungen oder gezielten Recherchen erfolgen. 

In Regensburg gibt es für diesen Zweck unter anderem die digitale Beteiligungsplattform mein.regensburg.de oder Formate wie Pop-up-Beteiligungen, die der Öffentlichkeit ermöglichen, sich durch die Weitergabe ihres Wissens und ihrer Ideen einzubringen. Auch wenn es in Richtung Lösungsentwicklung geht, bleiben die Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt, indem sie gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft aktiv eingebunden werden, zum Beispiel in Workshops oder Ideenwerkstätten. Im Anschluss werden Prototypen, also ein vereinfachtes Modell der Lösung, entwickelt, welches die Nutzerinnen und Nutzer wiederum auf seinen tatsächlichen Mehrwert testen. 

Dieses nutzerzentrierte Vorgehen ist nicht neu und wird in der Kreativwirtschaft bereits länger gelebt. Es basiert auf dem Ansatz „Design Thinking“ der Designagentur IDEO. Im „Labor der kreativen Köpfe“ nutzen wir diese Expertise, indem wir Kreativschaffende aktiv in den Prozess der Lösungsfindung einbinden.

Aktive Einbindung ausländischer Fachkräfte bei der Entwicklung einer Willkommensplattform

Aktive Einbindung ausländischer Fachkräfte bei der Entwicklung einer Willkommensplattform

Interviewsituation
Interview im Rahmen der Entwicklung einer Willkommensplattform für ausländische Fachkräfte in Regensburg, 2024 Stadt Regensburg, Andrea Wöhrl

Der zunehmende Fachkräftemangel betrifft auch den starken Wirtschaftsstandort Regensburg. Die immer größer werdende Lücke kann nur durch den Zuzug ausländischer Fachkräfte geschlossen werden. Ein Projektteam, bestehend aus Stadt, Landkreis, Kammern und Hochschulen, hat es sich deshalb zu Beginn des Jahres zum Ziel gesetzt, eine Willkommensplattform für ausländische Fachkräfte zu entwickeln. Sie soll dabei helfen, Regensburg als Standort zum Leben und Arbeiten zu vermarkten und den Start vor Ort für ausländische Fachkräfte zu erleichtern. 

Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir von Anfang an einen nutzerzentrierten Ansatz verfolgt. Basierend auf den uns aktuell vorliegenden statistischen Daten, bildeten wir im ersten Schritt engere Zielgruppen und führten Interviews mit mehr als zwanzig Personen, die diesen Zielgruppen entsprachen. Ziel der Gespräche war es, Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Gruppen ausländischer Fachkräfte an eine Willkommensplattform besser zu verstehen. 

Jede Institution des Projektteams führte mehrere Interviews, damit ein gleiches Verständnis für die Ausgangslage herrschte. Dieser Schritt war nicht nur inhaltlich bereichernd und hat uns gezeigt, welche Informationen und Angebote für die Plattform wirklich wichtig sind, sondern war auch methodisch lehrreich für all jene aus dem Projektteam, die vorher noch nicht so gearbeitet haben – ein Win-Win-Szenario! 

Auch im weiteren Prozess sollen die späteren Nutzerinnen und Nutzer aktiv eingebunden werden, indem sie Feedback zur Webseite sowie deren Aufbau und Inhalten geben. So soll in naher Zukunft eine Seite entstehen, die ausländische Fachkräfte nach Regensburg bringt und ihnen in der schwierigen Anfangsphase hilft. 

Interdisziplinarität

Indem Menschen mit verschiedenen Hintergründen frühzeitig zusammenarbeiten, entsteht durch Cross Innovation ein gewinnbringendes Zusammenspiel unterschiedlicher Fachdisziplinen. Der Mix an Wissen, Erfahrungen, Kompetenzen und Persönlichkeiten führt so zu innovativeren und effizienteren Lösungen. Gleichzeitig erfordern diese neuen Konstellationen an Akteurinnen und Akteuren mehr Moderation und Koordination. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an gemeinsame Ziele zu definieren, damit alle an einem Strang ziehen. Darüber hinaus braucht es eine ehrliche und transparente Kommunikation, um eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu ermöglichen. Auch ist eine offene Fehlerkultur essenziell, um den Mut zu entwickeln neue Wege einzuschlagen.

Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen im Kreativareal Stadtlagerhaus

Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen im Kreativareal Stadtlagerhaus

Workshopsituation
Interdisziplinärer Workshop des „Labors der kreativen Köpfe“ im Kreativareal Stadtlagerhaus Regensburg mit Kreativschaffenden und der Verwaltung, 2023 Smart City Regensburg / Dominik Hupf

Bei einem Workshop des „Labors der kreativen Köpfe“ im Juli 2023 im Kreativareal Stadtlagerhaus, einem ehemaligen Getreidelager im Osten Regensburgs, das zu einem Gewerbegebiet für Kreativschaffende entwickelt wird, diskutierten wir, wie das Areal mit knappen Ressourcen möglichst schnell aktiviert werden könnte. Der Teilnehmerkreis setzte sich interdisziplinär zusammen: zum Teil ausgesucht durch das Projektteam, zum Teil vorgeschlagen vom „Labor der kreativen Köpfe“. 

Kreativschaffende aus den Bereichen Städtebau, Freiraumplanung, Architektur, Buchmarkt, Musikförderung, Design und Kunst erarbeiteten gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom Bauordnungsamt, der Stadtplanung, der Wirtschaftsförderung und dem Immobilienmanagement des Stadtwerks Ideen für eine rasche Aktivierung des Areals. Alle brachten ihre jeweilige Expertise ein, wodurch die entwickelten Lösungen nutzerzentriert, umsetzungsfähig und realisierbar wurden.

Nach einer Prüfung der entwickelten Ideen durch das Projektteam fielen einige durch, andere haben wir weitergedacht. Ein Künstler aus der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaftsszene baut nun ein 3D-Modell des Gesamtareals, das die räumlichen Abhängigkeiten besser verdeutlicht. In einem zweiten Schritt werden dann die Ideen aus dem Workshop dort dargestellt. Konzeptionell verfolgen wir zwei Ideen tiefergehend weiter: die Erstellung von modularen und nachhaltigen Raummodulen für die ehemaligen Lagerhallen sowie den Aufbau eines Co-Working-Spaces im ehemaligen Maschinenraum. Ein Team an erfahrenen Planerinnen und Planern führt dafür gerade die nötigen Prüfungen durch.

Iteratives Vorgehen 

In der Regel sind ko-kreative und cross-innovative Entwicklungsprozesse iterativ. Das heißt, dass einzelne Projektphasen unter Einbeziehung neuer Erkenntnisse und Feedbacks schrittweise wiederholt werden können. Durch die regelmäßige Überprüfung des aktuellen Entwicklungsstands, zum Beispiel durch Tests mit Prototypen, werden Verbesserungspotenziale über den gesamten Prozess hinweg transparent und lassen sich frühzeitig berücksichtigen. Dadurch reduziert sich das Risiko, dass die entwickelte Lösung an den realen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer vorbeigeht. 

Im Prozess ist es deshalb sinnvoll, nach jeder Phase zu reflektieren, ob es einen Schritt zurückgeht oder weiter im Prozess vorangeschritten werden kann. Entscheidend ist dabei das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer, ganz im Sinne der Nutzerzentriertheit. Dies ist insbesondere in der Prototypenphase, also in der Phase, in der erste Lösungsvorschläge getestet werden, relevant. Ein Vorgehen, das in der klassischen Verwaltungsarbeit mit starren Prozessen, Leistungsbeschreibungen und Verantwortlichkeiten selten Anwendung findet. Es braucht auf den ersten Blick zwar mehr Zeit, ist aber auf lange Sicht effizienter und schafft eine höhere Akzeptanz und Identifikation mit den Lösungen bei allen Beteiligten. 

Reallabore in der Regensburger Altstadt

Reallabore in der Regensburger Altstadt

Einer der aktuellen Anwendungsfälle des „Labors der kreativen Köpfe“ begleitet den Neugestaltungsprozess in einem der Altstadtviertel Regensburgs, das naturgemäß durch seine vielseitigen Nutzungen geprägt ist. Es gibt hier viele Restaurants, Bars und Clubs, Geschäfte, Büros und Wohnungen, die zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgesucht werden – gerade in der Nacht ein Konfliktpotenzial. Die Neugestaltung soll erst in vier Jahren beginnen, in der Zwischenzeit sollen Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende sich mit ihren Ideen partizipativ einbringen. 

Damit wir nicht an den Bedürfnissen des Viertels vorbei entwickeln, probieren wir Prototypen in Form von sogenannten Reallaboren aus: Wir erproben Elemente zur Steigerung der Aufenthaltsqualität, mobiles Grün oder auch Optionen für Spielplätze unter realen Bedingungen. Die gesammelten Erkenntnisse fließen dann wiederum in den städtischen Planungsprozess ein und werden bei der finalen Neugestaltung berücksichtigt.

Visualisierung und Kommunikation

Eine Herausforderung in der Bewältigung städtischer Probleme ist, dass neue Lösungen auf Skepsis in der Bevölkerung oder bei anderen betroffenen Akteurinnen und Akteuren, zum Beispiel Unternehmen oder Personen mit Immobilienbesitz im Problemraum, stoßen. Indem Ideen und Konzepte, wie in der Kreativbranche üblich, verständlich und ansprechend visualisiert und kommuniziert werden, können die Akzeptanz gegenüber innovativen Lösungsansätzen erhöht und Bedenken bezüglich ihrer Realisierbarkeit minimiert werden. Sie werden fassbar gemacht, zum Beispiel wortwörtlich durch Prototypen aus LEGO® oder auf Papier. 

Auch die Darstellung von Nutzerbedürfnissen in Form von sogenannten Personas, beispielhaften Personen einer Zielgruppe, kann die Akzeptanz einer Bevölkerungsgruppe für die Erwartungen einer anderen Gruppe im Prozess erhöhen. Durch die Veranschaulichung der Ergebnisse der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure lässt sich letztlich auch der angestrebte ko-kreative Prozess selbst verbessern, weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Mehrwert ihrer gemeinsamen Arbeit sehen. 

Ein digitaler Prototyp zeigt Wirkung in der Simadergasse

Ein digitaler Prototyp zeigt Wirkung in der Simadergasse

 

Bei einem Ideenworkshop für die von Vandalismus, Verunreinigung und nächtlicher Ruhestörung geplagten Simadergasse in der Regensburger Altstadt haben wir drei unterschiedliche Lösungen entwickelt. Diese wurden vor Ort als Prototyp gebaut (siehe Abbildung 1) und verschiedenen Fachämtern vorgestellt. 

 

Modell Simadergasse
Evolution eines Prototypens zur Reduktion von örtlichem Vandalismus in einer Gasse der Regensburger Altstadt von einem Pappmodell ... Smart City Regensburg / Dominik Hupf

 

Schnell haben wir gemerkt, dass die am Workshop-Tag gebauten Prototypen zwar die Lösung darstellen, allerdings weder praktisch zum Mitnehmen noch sehr professionell wirken. Deswegen hat ein lokaler Künstler die Lösungen zu digitalen Prototypen weiterentwickelt (siehe Abbildung 2) – wodurch sie deutlich greifbarer und einfacher zu vermitteln geworden sind. Die Umsetzung erfolgte später allerdings nicht am Boden auf Pflastersteinen, sondern an den Fassaden der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer. 

 

3D-Modell-Simadergasse
... über eine digitale 3D-Visualisierung .... Clemens Rudolph

 

Die Lösung, der Gasse durch ein Kunstwerk (siehe Abbildung 3) eine eigene Identität zu geben, damit die Passantinnen und Passanten mehr Rücksicht nehmen, funktioniert laut Anwohnenden und Geschäftstreibenden bisher sehr gut: Es gibt keine neuen Graffitis, weniger Uringeruch und weniger nächtliche Ruhestörung. 

Simadergasse mit Graffities
... hin zur finalen Umsetzung Bilddokumentation Stadt Regensburg, Stefan Effenhauser

 

 

Fazit

Die Anwendung ko-kreativer Ansätze wie Cross Innovation hat die Kraft, komplexen urbanen Herausforderungen innovativ und gemeinsam zu begegnen und somit die anfangs genannten Herausforderungen zu bewältigen. Wenn Menschen aus verschiedenen Disziplinen und Lebensbereichen zusammenarbeiten, entstehen Lösungen, die schnell und effizient die eigentlichen Probleme an der Wurzel packen. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist aus unserer Sicht deshalb unabdingbar – egal ob bei sozialen, ökologischen oder ökonomischen Herausforderungen.

Kommt gerne auf uns zu, wenn ihr mehr zum Cross-Innovation-Lab und dem „Labor der kreativen Köpfe“ erfahren wollt. Wir lieben es ko-kreativ zu arbeiten, Wissen zu teilen und Neues zu lernen – nicht nur in Regensburg, sondern auch gemeinsam mit anderen Städten und Kommunen!

 

 

Wer nutzt sonst noch Cross Innovation?

Den Cross-Innovation-Ansatz nutzen bereits mehrere geförderte Modellprojekte Smart Cities zu ihrem Vorteil. Ein Beispiel ist Detmold, welches einen dreistufigen ko-kreativen Prozess erprobt. In dessen Rahmen treffen an sogenannten „Zukunftstischen“ verschiedene Akteurinnen und Akteure aus Stadtgesellschaft, Verwaltung und Politik aufeinander. Auch Oberhausen hat das Potenzial ko-kreativen Handelns erkannt. Die Stadt fördert mit ihrem „Co-Creation-Fund“ die Entwicklung innovativer Lösungen durch die Stadtgesellschaft und animiert sie so zur aktiven Mitgestaltung von Oberhausen. 

 

Leselinks und Literaturverzeichnis

Literatur

IDEO (o.J.): Design Thinking defined. Zugriff: https://designthinking.ideo.com, zuletzt abgerufen am 4. September 2024.

Stadt Detmold (2023): Smart City Konzept. Zugriff: https://smartcity-detmold.de/media/pages/konzept/34a5feda40-1690453635/SCkonzept.pdf, zuletzt abgerufen am 4. September 2024. 

Stadt Oberhausen (2024): Co-Creation-Fund. Wie kannst du Oberhausen noch smarter machen? Zugriff: https://www.oberhausen.de/co-creation-fund, zuletzt abgerufen am 4. September 2024. 

Stadt Regensburg (2023): Smart-City-Strategie für Regensburg. Zugriff: https://www.regensburg.de/sixcms/media.php/464/Smart_City%20Strategie%20Rgbg%20Einzelseiten.3999470.pdf, zuletzt abgerufen am 4. September 2024. 

 

Linkliste

Alle Maßnahmen von REGENSBURG_NEXT

Kreativbehörde Regensburg 

Cross-Innovation-Lab Regensburg

Labor der kreativen Köpfe

 

Autorinnen und Autoren
Andrea Wöhrl

Andrea Wöhrl

Stadt Regensburg
Amt für Wirtschaft und Wissenschaft; Projektleitung "Cross-Innovation-Lab"