Firemon112_Süderbrarup
Amt Süderbrarup

Software für Freiwillige Feuerwehren: Firemon 112

Die Software "Firemon 112" bietet Orts- und Gemeindewehren eine datenschutzkonforme Open-Source-Lösung für hochprofessionelles Echtzeit-Einsatzmanagement. Sie verarbeitet und zeigt relevante Details aus einer Einsatzmeldung, wie Einsatzstichwort, Lage und Einsatzort und ergänzt diese Angaben um hilfreiche Informationen, wie die Abbildung des Einsatzorts anhand von Koordinaten aus Satellitenaufnahmen, eine Windfahne und Windgeschwindigkeit, um potenzielle Gefahren für umliegende Gebäude besser einschätzen zu können.

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Ein Notfall ereignet sich, und die örtlichen Feuerwehrkräfte sind sofort informiert, mobilisiert und auf dem Weg zur Hilfe - ermöglicht durch die Open-Source-Software Firemon 112. Die Software ist speziell für das Einsatzmanagement von Orts- und Gemeindewehren entwickelt. Mit Firemon 112 werden Einsatzinformationen in Echtzeit und vollständig datenschutzkonform über verschiedene Kanäle verteilt und den Einsatzkräften zugänglich gemacht. 

Von der genauen Lage und dem Einsatzort bis hin zu Anfahrtsrouten mit aktueller Verkehrslage, Vogelperspektiven von Einsatzobjekten, Hydrantenstandorten und Wetterdaten - alles ist visualisiert und sofort verfügbar. Dank definierter Einsatzstichworte werden die Feuerwehrkräfte präzise alarmiert, und zwar wie Anrufe, SMS, E-Mail oder per zugehöriger App für Android und IOS. Dank hochpräziser UTM-Koordinaten wird eine Echtzeit-Routenplanung und schnelle Navigation zum Einsatzort ermöglicht. Firemon 112 bietet eine Vielzahl weiterer Funktionen, darunter die Verwaltung von Terminen und Events mit Erinnerungsfunktion sowie die Möglichkeit zur Steuerung von Übungsalarmen. 

Im Rahmen der MPSC-Förderung wurden ausschließlich die notwendigen Hardwarekomponenten bereitgestellt, um mehrere Feuerwehr-Gerätehäuser mit Monitoren auszustatten. Über die Monitoren werden die Einsatzbeschreibung mit Details, wie Anfahrroute, Windrichtung und weitere alarmierte Einsatzkräfte gezeigt sowie relevante Informationen vorgelesen. So können sich die Einsatzkräfte besser organisieren und ihr Vorgehen am Einsatzort effizient planen. Die Software-Entwicklung wurde ehrenamtlich durch den Süderbraruper Feuerwehrmann Patrick Moldenhauer umgesetzt. 

Ziel der Lösung ist es, die Orts- und Gemeindewehren in ihrer essentiellen Arbeit entscheidend zu unterstützen. Die professionelle integrierte Software-Lösung Firemon 112 trägt dabei zu maximaler Schnelligkeit und Ressourceneffizienz in der Einsatzvorbereitung bei.

Was macht die Smart City Lösung besonders wirkungsvoll? Wie kann Ihre Kommune davon profitieren, die Lösung übertragen und nachhaltig nutzen? Entdecken Sie hier die Schlüsselfaktoren für den Erfolg dieser Lösung. 

Erfolgsfaktoren zur Zielerreichung

Erfolgsfaktoren zur Zielerreichung

Softwareentwicklung aus der Nutzendenperspektive 

Zentral für den Erfolg der Software ist die Entwicklung durch Feuerwehrmann Patrick Moldenhauer. Als aktives Feuerwehrmitglied konnte er spezifische Bedarfe der Gemeinde-  und Ortswehren berücksichtigen. Funktionale Anforderungen, Qualitätsanforderungen sowie organisatorische und technologische Bedingungen konnten so bestmöglich berücksichtigt werden. Die steigende Anzahl von Feuerwehren, die die Software bereits übernommen und in Gebrauch genommen haben, belegt, dass Angebot und Nachfrage harmonieren.

Erfolgsfaktoren zur Übertragbarkeit

Erfolgsfaktoren zur Übertragbarkeit

Fertige Software

Die grundständige Open-Source-Software ist bei vorhandener Hardware sofort einsatzfähig und für einen geringen, die Betriebskosten deckenden Beitrag für jede Wehr nutzbar. Darüber hinaus ist eine Anpassung von Funktionsweise und Erscheinungsbild an spezielle Bedarfe einer jeden Wehr eigenständig möglich.  

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Übertragung

Über eine durch den ehrenamtlichen Entwickler eingerichtete Website ist die Software-Lösung inklusive Testzugang abrufbar. Hier sind die Einsatzgebiete und Funktionalitäten der Software erklärt und alle notwendigen Schritte zur Übertragung der Lösung benannt. 

Erfolgsfaktoren zur Verstetigung

Erfolgsfaktoren zur Verstetigung

Langfristiges Non-Profit-Modell

Firemon 112 ist für den langfristigen Betrieb angelegt. Für Süderbrarup und weitere nutzende Wehren kann die Software für einen kostendeckenden Beitrag von 50,00 Euro pro Jahr pro Wehr betrieben werden. Eine zusätzliche Finanzierung ist nicht notwendig. 

Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Software

Der vom Entwickler eingerichtete Trello-Kanal zur kollaborativen Weiterentwicklung des Codes stellt sicher, dass die Software nachhaltig bedarfsgerecht und effektiv eingesetzt werden kann. Der ehrenamtliche Produktentwickler gewährleistet weiterhin die Bereitstellung der Software und entsprechende Unterstützung.

Verbesserter Kommunaler Katastrophenschutz

Die nutzenden Kommunen profitieren von einer dauerhaften Verbesserung der Einsatzfähigkeit der Feuerwehren unter hohen Datenschutzanforderungen und einer Verbesserung der kommunalen Daseinsvorsorge im Bereich des Katastrophenschutzes. 

Süderbrarup_Firemone_Umsetzungsstruktur
Creative Climate Cities

Weitere Informationen

Ausgangsbedingungen und Ziele

Ausgangsbedingungen und Ziele

Lokale Herausforderungen

Süderbrarup ist eine von 13 Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde ist ländlich geprägt. An die umliegenden Großstädte Kiel und Flensburg besteht eine gute Anbindung. Wie in kleinen Gemeinden häufig üblich, besteht keine Pflicht, eine Berufsfeuerwehr einzurichten. Damit spielen die Freiwilligen Feuerwehren eine essentielle Rolle für die Gewährleistung des Brandschutzes.  

Demnach ist es ein wichtiges Ziel, die Freiwilligen Wehren in ihrer Arbeit zu unterstützen. Digitale Lösungen der Stadtentwicklung wie Firemon 112 können dazu beitragen, den lokalen Brand- und Katastrophenschutz zu verbessern und mittels moderner Gerätehäuser, Fahrzeuge und Ausrüstungen das Interesse junger Menschen am freiwilligen Engagement in der Feuerwehr zu wecken.

Planungsziele

Die Vision Süderbrarups ist, dass Digitalisierung für alle Bürgerinnen und Bürger einen spürbaren Mehrwert im Alltag schafft. In der Smart-City-Strategie der Gemeinde wird so auch die Bedeutsamkeit der Unterstützung von Vereinen und Initiativen durch digitale Lösungen hervorgehoben. Ein Querschnittsthema stellt zudem die Sicherung der medizinischen Versorgung, die Sicherheit im ländlichen Raum und der Katastrophenschutz dar. Viele Wehren besitzen die zusätzliche Aufgabe als “First Responder” (deutsch: Notfallhelfer) Personen in lebensbedrohlichen Situationen zu betreuen (insbesondere Reanimationen), da die Einsatzkräfte der Feuerwehren in der Regel schneller vor Ort sein können als der Rettungsdienst. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzungen ist die Integration digitaler Technologien in die Arbeitsabläufe der Orts- und Gemeindewehren ein wichtiger Schritt. 

Die Implementierung von Firemon 112 und die Ausstattung von Feuerwehr-Gerätehäuser mit Monitoren trägt direkt dazu bei, die Sicherheit in Süderbrarup zu erhöhen und den Katastrophenschutz zu verbessern, indem die Einsatzkoordination, -kommunikation (schnelle Übersicht über den Einsatzort und Sachverhalt) sowie Einsatzbereitschaft für Orts- und Gemeindewehren optimiert wird. Darüber hinaus zahlt die Software mittelfristig auf die Nachwuchsgewinnung bei der Gemeindewehr ein. Eine moderne und effektiv digitalgestützte Ausrüstung bei der Freiwilligen Feuerwehr kann dazu beitragen, das Interesse junger Menschen am Engagement zu wecken. 

Ansatz zur Wirkungsmessung

Die erfolgreiche Wirkung der Software kann über die Anzahl der Wehren, die Firemon 112 implementiert und Feuerwehr-Gerätehäuser mit Monitoren ausgestattet haben, gemessen werden. 

Zudem kann ein verbesserter Katastrophenschutz anhand nachfolgender Aspekte gemessen werden:  

  • Zeitlicher Aufwand für die Routenfindung  
  • Anzahl bereitgestellter und heruntergeladener Objektdokumentationen (Firemon112 erkennt im Einsatzfall die Einsatzstelle, wenn sie als sogenannte „Groß- und Sonderobjekt“ angelegt ist und lädt etwaige Objektdokumentationen herunter, die dann sofort zur Verfügung stehen. Bisher musste hierzu im Gerätehaus die Dokumentation in Papierform erst noch heraus gesucht werden. Immer mehr Wehren laden intensiv Objektdokumentationen in Firemon hoch)
Entwicklung und Umsetzung

Entwicklung und Umsetzung

Prozessschritte

  • Einrichtung einer Schnittstellen-Anbindung an die Leitstelle
  • Überprüfung und/oder Beschaffung der notwendigen Hardware [Textflussumbruch](Hardware-Anforderungen zur Nutzung von Firemon 112: Bildschirm und Mini-PC Raspberry Pi 4B mit 4GB Arbeitsspeicher und mindestens 16GB Speicherkarte)
  • Inbetriebnahme der Software
  • Anpassung der Software auf die lokalen Anforderungen und die gewählte Hardware-Ausstattung (Anforderungsanalyse, Implementierung, Testung, Bereitstellung)  

Governance

Innerhalb der Organisationsstruktur von Süderbrarup ist das Projektbüro Smart City für die Koordination dieser Maßnahme zuständig. Die zugrundeliegende Software wurde ehrenamtlich von einem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Süderbrarup entwickelt. Für die erfolgreiche Implementierung von Firemon 112 war die enge Zusammenarbeit zwischen dem Projektbüro und dem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Süderbrarup entscheidend. Die Übertragung der Software auf andere Kommunen wird durch den Entwickler selbst fortlaufend betreut, dabei wird er kommunikativ durch das Smart City Projektbüro unterstützt. 

Kosten bei Beschaffung und Betrieb

Personal-kosten  Sachkosten  Investive Kosten 
Anschaf-fung  /                                                / Die Kosten für einen Gerätehaus-Monitor betragen ca. 600 € (43 Zoll Fernseher, Raspberry Pi 4, Kleinmaterial)
Betrieb   / 50 € pro Jahr sind als (steuerwirksame) Spende zu „zahlen“  /

Es handelt sich um ein rein ehrenamtlich umgesetztes Projekt, daher sind keine Anschaffungskosten entstanden. Der Betrieb wird kostendeckend über eine Gebühr von 50,00 Euro jährlich pro nutzender Wehr für Serverhosting, Backups und Wetterdatenabruf finanziert. Die Anschaffung von Hardware ist ggf. mit zu berücksichtigen. 

Partizipation und Kommunikation

Firemon 112 wurde ehrenamtlich durch ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Süderbrarup entwickelt. Ein enger Einbezug der nutzenden Zielgruppe und deren Bedarfe war somit gewährleistet. Da es sich um einen Open-Source-Code handelt, ist eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Software zudem jederzeit möglich und wird praktiziert. 

Das Smart-City-Projektbüro Süderbrarup stand während der Softwareentwicklung in kontinuierlichem Austausch mit dem Hauptentwickler, um Feedback weiterzugeben, etwaige Herausforderungen anzugehen und Verbesserungen zu besprechen, um die Effektivität des Systems sicherzustellen.

Durch diesen engen Austausch zu dem Hauptentwickler können Anfragen, die im Projektbüro auflaufen direkt weiter geleitet werden,

Technische Infrastruktur

Die Software Firemon 112 wird Wehren kostenlos zur Verfügung gestellt. Dazu erfolgt erst ein Testzugang. Weiterentwicklungen und Fehlerbehebungen im Code können unter den nutzenden Wehren über einen zu diesem Zweck eingerichteten Trello-Kanal (über die kostenlose Version verfügbar) geteilt werden. Die Einsicht des Codes ist über ein Repository über BitBucket möglich. Zur Nutzung der Software ist eine Schnittstellen-Anbindung an die eigene Leitstelle erforderlich.

Die Software funktioniert im Browser (Chrome, Firefox oder Egde) oder als App (Windows, Android, Apple iOS) mit jedem internetfähigen Gerät. Für den Gerätehaus-Monitor wird eine Kombination aus einem Prozessor (Raspberry Pi 4B mit 4GB Arbeitsspeicher und mindestens 16GB Speicherkarte) und einem HDMI-CEC-konformen Fernseher empfohlen. Ein Gerätehausmonitor ist jedoch nicht zwingend erforderlich, ein Betrieb ist auch ohne Monitor möglich (über Browser bzw. Apps).

Eine schrittweise Anleitung für die Beschaffung der Hardware und die Inbetriebnahme der Software stehen zur Verfügung: https://www.firemon112.de/build-monitor 

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