Urbane Datenplattformen – Von der Idee bis zur Umsetzung: Entscheidungshilfen für Kommunen

Ziel der Kurzexpertise war die Dokumentation von Praktiken zur Einführung und für den Einsatz von Datenplattformen in Smart Cities und Smart Regions in Deutschland. Im Ergebnis stellt die Expertise Handlungsempfehlungen und konkrete Arbeitsschritte für Städten und Regionen vor.

  • Status: abgeschlossen
  • Laufzeit: Februar 2022 bis März 2023
  • Programm: Smart Cities

Publikation

Urbane Datenplattformen stellen Daten in einer Stadt oder Region bereit. Dadurch ermöglichen sie es, verschiedene Anwendungsfälle in Handlungsfeldern der Stadt- und Regionalentwicklung zu realisieren. In der Praxis können Datenplattformen vielfältige Ausprägungen haben: Sie unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die Anwendungsfälle, sondern auch in Bezug auf die Nutzergruppen und Datenarten. Somit bieten sie verschiedene Funktionalitäten. Der Einsatz einer urbanen Datenplattform in einer Kommune setzt voraus, dass die kommunalen Akteure eine klare Vorstellung von der gewünschten Datenplattform haben, bevor der Prozess der Beschaffung einer Datenplattform initiiert wird. Die vorliegende Kurzexpertise dokumentiert Empfehlungen, um diese Entwicklung zu meistern.

Urbane Datenplattformen stellen Daten in einer Stadt oder Region bereit. Dadurch ermöglichen sie es, verschiedene Anwendungsfälle in Handlungsfeldern der Stadt- und Regionalentwicklung zu realisieren. In der Praxis können Datenplattformen vielfältige Ausprägungen haben: Sie unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf die Anwendungsfälle, sondern auch in Bezug auf die Nutzergruppen und Datenarten. Somit bieten sie verschiedene Funktionalitäten. Der Einsatz einer urbanen Datenplattform in einer Kommune setzt voraus, dass die kommunalen Akteure eine klare Vorstellung von der gewünschten Datenplattform haben, bevor der Prozess der Beschaffung einer Datenplattform initiiert wird. Die vorliegende Kurzexpertise dokumentiert Empfehlungen, um diese Entwicklung zu meistern.

Deutlich wird, dass Kommunen dabei vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Dazu gehört beispielsweise die Frage, ob eine urbane Datenplattform für eine einzelne Kommune realisiert werden sollte oder eine überkommunale Zusammenarbeit zum Aufbau einer regionalen Datenplattform sinnvoller ist. Zu klären ist auch, ob die Datenplattform selbst entwickelt oder eine bestehende Software lizenziert werden sollte. Grundsätzlich verdeutlicht die Studie, dass die Kommune an der Entwicklung der Datenplattform tatkräftig mitwirken muss, damit diese letztlich einen tatsächlichen Nutzen für sie stiftet.

Sie können die Studie kostenlos als PDF herunterladen oder beim BBSR als Printausgabe bestellen:

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Ausgangslage

Der Trend, Daten nutzbar zu machen, und die Erkenntnis über ihre Potenziale sind im Umfeld deutscher Kommunen und Kreise angekommen. Dies manifestiert sich in zunehmenden Bemühungen um den Einsatz von Datenplattformen, die in vielen Städten und Regionen bereits in Betrieb sind. Kommunen und Regionen wollen hierbei Datenplattformen als zent-rale Plattformen etablieren, die Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen und die Grundlage für zielgerichtete öffentliche Dienstleistungen bilden. Allerdings stellen die Einführung und der Einsatz der Datenplattformen kommunale und regionale Akteure vor verschiedene organisatorische und technische Herausforderungen.

Ziel

Ziel der Kurzexpertise war die Dokumentation von Praktiken zur Einführung und für den Einsatz von Datenplattformen in Smart Cities und Smart Regions in Deutschland. Sie basiert auf Erfahrungen von Städten und Regionen, die bereits Datenplattformen nutzen, und der Einschätzung von Fachexpertinnen und Fachexperten. Als Ergebnis der Untersuchung war ein Katalog kommunaler Anwendungsbeispiele sowie Handlungsempfehlungen für Städte und Regionen vorgesehen, die noch vor der Entscheidung zur Nutzung einer Datenplattform stehen. Die Kurzexpertise soll diese Städte und Regionen bei dieser Entscheidung unterstützen und einen Leitfaden mit konkreten Schritten auf dem Weg zur Einführung einer Datenplattform bieten.
Auftragnehmer des Forschungsprojekts war das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE (Kaiserslautern) als Teil des Forschungsclusters der Koordinierungs- und Transferstelle Smart Cities.

Konzept

Das Vorgehen zur Erarbeitung der Inhalte der Kurzexpertise gliederte sich in folgende Schritte:

Recherche zu Praxisbeispielen und Praktiken

Recherche zu Praxisbeispielen und Praktiken

Der erste Arbeitsschritt umfasste die Identifikation von Praxisbeispielen zu Datenplattformnutzungen in Städten und Regionen. Darüber hinaus führte das Projektteam eine Internetrecherche zu bisher dokumentierten Erfahrungen und Praktiken vor. Dabei griff es auf bereits bestehende Studien zu Datenplattform zurück.

 

Erhebung von Praktiken

Erhebung von Praktiken

Anhand der identifizierten Praxisbeispiele wählte das Projektteam Beispielkommunen aus, mit denen in einem Online-Workshop Praktiken zur Einführung und Nutzung von Datenplattformen erarbeitet wurden. Die Teilnehmenden des Workshops setzten sich aus Vertreterinnen und Vertreter von Smart Cities zusammen, die bereits Datenplattformen im Einsatz haben. 

Aufbereitung der Ergebnisse

Aufbereitung der Ergebnisse

Im Anschluss an den Workshop bereitete das Projektteam die Ergebnisse auf und analysierte diese. Das Vorgehen umfasste die anschließende Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen für Städte und Regionen. Zudem komplementierte das Forschungsteam die Ergebnisse des Workshops mit den Ergebnissen der Recherchen und Erkenntnissen aus der weiteren Beratung von Kommunen. 

Ergebnisse

Urbane Datenplattformen stellen Daten bereit und ermöglichen es, in einer Stadt oder Region verschiedener Anwendungsfälle in den Handlungsfeldern der Stadt- und Regionalentwicklung (z. B. Mobilität) zu realisieren. In der Praxis können Datenplattformen vielfältige Ausprägungen haben, die sich im Hinblick auf Nutzergruppen, Datenarten und An-wendungsfälle unterscheiden und somit verschiedene Funktionalitäten bieten. Der Einsatz einer urbanen Datenplattform in einer Kommune setzt voraus, dass die kommunalen Akteure ein gemeinsames Verständnis der gewünschten Datenplattform haben, bevor der herausfordernde Beschaffungsprozess auf Basis eines präzisen Leistungsverzeichnisses initiiert wird. Im Kern stellt die Kurzexpertise Praktiken zur Einführung und für den Einsatz von Datenplattformen in Smart Cities und Smart Regions in Deutschland zusammen. 


Die Kurzstudie zeigt unter anderem, dass die notwendige enge Mitwirkung der Kommune im Entwicklungsprozess eine entsprechende Expertise und zeitliche Ressourcen in der Verwaltung voraussetzt. Herausfordernd ist es zudem, die Frage zu beantworten, ob eine urbane Datenplattform für eine einzelne Kommune realisiert werden sollte oder eine überkommunale Zusammenarbeit zum Aufbau einer regionalen Datenplattform sinnvoller ist. Auch die Frage, ob die Datenplattform selbst entwickelt werden oder eine bestehende Software lizenziert werden sollte, ist zudem häufig schwer zu beantworten.


Zudem führt die Kurzexpertise mit „Zielgruppen“, „Datenarten“, „Verfügbarkeit der Daten“, „Funktionen“, „Software“, „Umsetzung“, „Betrieb und Deployment“ sowie „Finanzierung“ acht praxisnahe Kriterien zu Klassifikation von urbanen Datenplattformen ein. Sie schließt mit Empfehlungen zum Einsatz urbaner Datenplattformen und unterscheidet dabei zwischen strategischen, organisatorischen und technischen Aspekten:

  1. Strategische Empfehlungen beziehen sich auf die grundlegende Ausrichtung einer Datenplattform in einer Kommune. Thematisiert werden zum Beispiel die notwendige Auswahl und Konkretisierung von Anwendungs-fällen sowie die erforderliche Definition von Zielen, die vor der Entwicklung einer Datenplattform festgelegt werden sollten.
  2. Organisatorische Empfehlungen thematisieren den Ablauf des Vergabeverfahrens, die Auswahl eines geeigneten Anbieters sowie die Zusammenarbeit mit diesem. Zum Beispiel ist es hilfreich, das Leistungsverzeichnis so umfassend wie möglich zu formulieren und auch Qualitätsmerkmale einzubeziehen. Zudem sollten die relevanten kommunalen Fachabteilungen frühzeitig in das Projekt „Datenplattform“ eingebunden werden.
  3. Technische Empfehlungen beziehen sich auf die Software einer urbanen Datenplattform. Hier empfiehlt es sich beispielsweise, bei deren Architektur auf einen modularen Aufbau zu setzen. Dies bedeutet, dass eine Datenplattform aus einzelnen, austauschbaren Komponente besteht anstatt aus einem einzigen großen System. Zudem ist die Erstellung eines Handbuchs sinnvoll, in dem die Funktionen der Datenplattform festgehalten werden. 
     

Urbane Datenplattformen

Von der Idee bis zur Umsetzung: Entscheidungshilfen für Kommunen
Erscheinungsjahr 2023
Kontakt
Dr. Charlotte Räuchle

Dr. Charlotte Räuchle

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994011503