Event details
Institut für Holztechnologie Dresden (IHD)
Zellescher Weg 24
01217 Dresden
Deutschland
Paragraphs
Jan Pratzka, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Digitales, Personal und Sicherheit der Stadt Dresden, eröffnete die Konferenz. Er betonte die Fortschritte Dresdens in der Entwicklung intelligenter Quartiere und hob die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden hervor.
Im Rahmen der Förderung als Modellprojekt Smart Cities (MPSC) werden in der sächsischen Landeshauptstadt in drei Pilotquartieren Maßnahmen wie Umweltmonitoring oder smarte Energieversorgung erprobt. Johanna Sittel, Leiterin des Dresdner MPSC-Projektes, betonte, dass der Erfolg auch darin liege, dass Verantwortliche für Smart-City-Projekte in allen Fachämtern vertreten seien.
Die „Cleema App“ als regionale Plattform für Nachhaltigkeit zeige, dass umweltbewusstes Handeln Spaß machen könne. In drei aufschlussreichen Workshops gaben das MPSC Dresden und weitere Kommunen vertiefende Einblicke in Maßnahmen rund um smarte Energiequartiere als Baustein einer günstigen, nachhaltigen und sicheren städtischen Energieversorgung, Beteiligungsansätze und ihre Herausforderungen sowie rund um digitale Tools zur Überflutungsvorsorge.
Der Stufenplan smarte Städte und Regionen
Jens Freudenberg vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen stellte den Stufenplan für smarte Städte und Regionen näher vor. Dieser soll die Digitalisierung der Stadt- und Regionalentwicklung in Deutschland vorantreiben und Kommunen bei der Implementierung digitaler Lösungen unterstützen. Besonderer Fokus liegt auf der Skalierung erprobter Lösungen und dem Aufbau nachhaltiger, kooperativer Strukturen.
Herausforderungen gemeinsam angehen
Matthias Woiwode von Gilardi, Leiter der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), beleuchtete in seiner Keynote die großen Herausforderungen für Kommunen: Digitalisierung, demografischer Wandel und Dekarbonisierung. Er unterstrich die Bedeutung neuer Prozesse und Strukturen in der Verwaltung sowie den strategischen Umgang mit Daten, um smarte Städte und Regionen erfolgreich zu gestalten.
Smart regional vernetzt
In der Podiumsdiskussion „Smart und regional vernetzt“ betonten Klaus Kühling, Sächsisches Staatministerium für Regionalentwicklung, Beate Ginzel, Referatsleiterin „Digitale Stadt“ Stadt Leipzig, Michael Breidung, Leiter Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen Dresden, und Bert Wendsche, Oberbürgermeister Kreisstadt Radebeul, die Bedeutung des Wissenstransfers und der kommunenübergreifenden Zusammenarbeit. Kühling hob als Grundvoraussetzung dafür hervor, dass die Akteure vor Ort die jeweiligen Projekte kennen würden Die Staatsregierung fördere dies durch verschiedene Formate.
Viel entscheidender sei aber, dass Digitalisierung vor Ort als Chance wahrgenommen werde und dass Bürgerinnen und Bürger den Nutzen von Smart-City-Maßnahmen erleben können müssten. Ein solches Erfolgsmodell sei die Radebeuler Bürger-App, mit der derzeit bereits 25% der 34.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Radebeul erreicht würden. Das Ratsinformationssystem der Stadt hatte vor Einführung der App gerade einmal 40 Zugriffe pro Jahr, jetzt seien es 20.000. Tendenz weiter steigend.
Workshops zur smarten Energiequartieren, Partizipation und Überflutungsvorsorge
Dokumentation der Workshops
Workshop A: Smarte Energiequartiere
Protokoll
Impuls Modellprojekt Smart Cities Gera
Workshop B: Partizipation in der Smart City
Workshop C: Überflutungsvorsorge in smarten Städten und Regionen
Die Stadt als Verstärkerin: „Fishbowl“ brachte neue Perspektiven
In der Fishbowl-Diskussion zum Abschluss erörterten Renate Mitterhuber, Referatsleiterin Smarte Städte und Regionen im BMWSB, Regine Kramer, EU-Mission Landeshauptstadt Dresden, Sven Leonhardt, Baudezernat Stadt Zwickau, Melanie Humann, KTS und Urban Catalyst, zukunftsfähige Lösungen für smarte und klimafreundliche Städte. Dabei gab es immer einen freien Platz im „Goldfischglas“ für alle, die mitdiskutieren wollten: Das brachte weitere Perspektiven ein. Als wichtigste Erkenntnisse auf die Frage, wie zukunftsfähige Lösungen für smarte und klimafreundliche Städte gelingen, kristallisierten sich folgende heraus:
- Eine nachhaltige Zukunft für alle erfordert einen „digitale Grundriss der Stadtentwicklung“, wie Renate Mitterhuber es ausdrückte. Anspruch dabei sei, das Leben aller Menschen zu verbessern.
- Kommunen können nicht warten, bis Menschen von Klimafolgen wie Hochwasser betroffen sind. Jetzt ist die Zeit, Veränderungen einzuleiten, die die Widerstandsfähigkeit von Städten und Regionen stärken.
- Klimaneutralität bedeutet nicht zwangsläufig Verzicht, aber sie erfordert die Akzeptanz und Umsetzung von Veränderungen, die alle betreffen.
- Alle Menschen müssen auf diesem Weg mitgenommen werden. Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ist entscheidend, benötigt aber klare Rahmenbedingungen.
- Die Stadt kann als „Verstärkerin“ wirken, um Qualitäten wie soziale Achtsamkeit zu fördern. Dabei spielen Ehrenamtliche und Vereine eine wichtige Rolle.
- Die Stadt Dresden wird nicht nur als Modellprojekt Smart Cities, sondern auch im Rahmen der EU-Städtemission „100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030“ gefördert. Die Zusammenarbeit verschiedener Förderprogramme muss vor Ort organisiert werden. Dies kann nicht allein vom Bund oder der EU gesteuert werden.
Was nachhaltige Stadtentwicklung in Dresden konkret bedeutet, konnten die Teilnehmenden bei der abschließenden Exkursion erleben. Ein toller Ausklang war das Get-together im Haus der Presse, zu dem das Smart-City-Team der Landeshauptstadt Dresden eingeladen hatte.
Das Programm im Überblick
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